1. Silent Bull 01


    Datum: 16.12.2019, Kategorien: Hausfrauen Autor: byAlbertAltmann

    Ich war nervös als ich das Lokal betrat. Eineinhalb Jahre hatte ich Sarah nicht gesehen. Dabei waren wir eng gewesen, sehr eng. Ich blickte mich um und setzte mich an einen Tisch in einer Ecke.
    
    Als der Kellner das bestellte Bier brachte, war ich bereits in Gedanken versunken. Ich hatte Sarah an der Uni getroffen. Bestens hatten wir uns verstanden, auch wenn es zunächst nicht mehr wurde. Wir beide hatten Partner, waren über Jahre nie gleichzeitig Single, doch ein bisschen Kribbeln war immer dabei, wenn wir uns trafen.
    
    Ich war in einer langjährigen Beziehung, als es plötzlich passiert war. Nach einem Ausgehabend bot sie mir ihre Couch an, damit ich nicht betrunken Auto fahren musste. Zwei Stunden später lagen wir uns nackt in den Armen. Am Morgen verpasste sie mir den ersten Blowjob, kniend am Badezimmerboden. Es sollte nicht der letzte sein.
    
    Zweieinhalb Jahre dauerte unsere Affäre. Wobei Affäre das falsche Wort ist. Es war mehr. Wir waren verliebt, auch wenn wir uns das nicht eingestehen wollten. Mal sahen wir uns zweimal die Woche, dann wieder Monate nicht. Es war eine stete Gratwanderung. Zweieinhalb Jahre führte ich ein Doppelleben. Ich liebte meine Freundin Alexandra. Wirklich. Aber ich liebte auch Sarah, irgendwie.
    
    Das kam das dicke Ende. Die Beziehung mit Alexandra zerbrach nach insgesamt 15 Jahren. Von Sarah wusste sie nichts. Monate des Schmerzes sollten folgen, das Leben wie ich es kannte, war vorbei. Jetzt eine Beziehung mit Sarah? Doch ich wollte ...
    ... nicht von einer Beziehung in die nächste fallen, sondern eine Pause haben. Zum Nachdenken. Doch daraus wurde nichts. Martha lief mir über den Weg und ehe ich mich versah, waren wir ein Paar. Sie liebte mich, so wie ich war. Und ich auch sie. Nur Sarah blieb auf der Strecke. Mein schlechtes Gewissen war einer der Gründe, wieso wir uns so lange nicht gesehen hatten, auch wenn sie in den langen Mails, die wir uns schrieben, Verständnis gezeigt hatte.
    
    „Hallo!" Ich schrak auf, als ich ihre Stimme hörte. Sie hatte ein Lächeln im Gesicht, als ich ihr Gesicht sah. „Hallo", erwiderte ich, sprang auf wir küssten uns auf die Wange.
    
    „Wartest du schon lang?", fragte sie.
    
    „Zwei Zigarettenlängen"
    
    Ihre rotblonden Haare waren etwas länger, als ich sie in Erinnerung hatte. Sie dürfte wohl auch etwas abgenommen haben. Sarah war nie zierlich, aber auch nicht mollig. Rund an den richtigen Stellen, breites Becken, große Brüste. Ihr Gesicht wirkte kantiger. 36 war sie jetzt, zwei Jahre jünger als ich. Ihr Lächeln war aber entwaffnend wie immer.
    
    Die Stunden verflogen, das Bier floss. Wir lachten und scherzten, redeten über unsere Jobs, gemeinsame Bekannte, Politik und die Dummheit, die uns umgab.
    
    „Wie geht es dir eigentlich?", fragte sie irgendwann.
    
    Ich musste schlucken. „Gut. Ich kann eigentlich nicht klagen."
    
    "Alle Schwierigkeiten überwunden? Läuft es gut mit Martha?" Sarah wusste freilich von meiner Beziehung, gesehen hatte sie sie aber nie.
    
    „Hm. Ja, eigentlich ...
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