Der Flaschengeist Teil 13
Datum: 18.12.2019,
Kategorien:
Transen
Autor: bydrachenwind
... Schmerz wieder los zu werden konnte ich nur Ruth links liegen lassen oder ich musste Ruth heilen. Ich habe mich für das Letzte entschieden. Jetzt wird sie sich ganz allmählich in den nächsten Monaten zu einer normalen und gesunden jungen Frau entwickeln. Das Wichtigste ist, dass sie auch nicht mehr früh sterben muss. Mama, irgendwie war das ein sehr gutes Gefühl, meine Magie bei der Beseitigung einer Krankheit anzuwenden und damit einem Menschen zu helfen. Das Merkwürdige daran war auch, dass deine Sperre gar nicht in Kraft trat."
„Hat irgendjemand was gemerkt?"
„Nein, Mam, ich war sehr vorsichtig."
„Bei Ruth hat mein Wunsch also nicht gewirkt. Warum?"
„Vielleicht weil mir Ruths Nähe Schmerzen bereitet oder ich einem Menschen helfen kann, ohne dass er was merkt. Oder vielleicht, weil ich nicht eigennützig war und jemand anderen was Gutes tue. Ich weiß es wirklich nicht, Mam."
„Junge Herrin, du hast Recht, immer wenn eine Dschinni einem fremden Menschen ohne Aufforderung was Gutes tut, vor allem dessen Leben rettet, ohne das er etwas merkt, sind alle seine magischen Beschränkungen für diesem Moment hinfällig." „Also doch, Mam. Danke, Yasmin! Eines habe ich aber jedes Mal getan, bevor ich meine Magie nutzte, habe ich immer kurz intensiv darüber nachgedacht und mich dann dafür bewusst entschieden. Bei Ruth war meine Selbstprüfung sehr tief und intensiv."
„So, so, morgens dich anziehen, deine Willkommensparty und dann noch Ruth. Du kannst es wohl nicht ...
... lassen."
„Nein, Mam, die Magie ist nun mal ein Teil von mir, Sie ist bei mir so selbstverständlich, wie bei dir zum Beispiel das Sprechen oder Laufen. Du hörst doch mit dem Sprechen auch nicht auf, wenn du um etwas kämpfst."
„Irgendwie hast du ja Recht, aber deine Magie macht aus dir was besonderes, das eigentlich kein Mensch erfahren sollte."
„Ich weiß, Mam. Wichtig für mich ist es nun nicht überheblich zu werden, weil kein Mensch mich behindern kann oder ich die Menschen beherrschen könnte, die Versuchung ist groß. Nur deine Erziehung verhindert das, du kannst mir stets dabei mit deinem Rat helfen. Ich sehe darin den Sinn meiner Beichte über die angewendete Magie."
„Dass du dir darüber selber Gedanken machst finde ich sehr gut."
„Es ist, wie schon gesagt, eben deine Erziehung, Mam."
„Aber bilde dir bloß nicht ein, dass ich hier einen Beichtstuhl aufstelle."
„Nicht nötig, Mam, das Sofa reicht!"
„Morgen müssen wir wieder zu Doktor Heberstein, wir sind um acht Uhr vorgesehen."
„Das ist gut Mam, dann verpasse ich nicht so viele Unterrichtsstunden."
„Und ich nicht so viel von meiner Arbeitszeit."
„Stimmt!"
„Nanu? Du und gerne zur Schule gehen? Wie soll ich das denn verstehen? Als Diet musste ich dich oft mit Gewalt zur Schule schleifen."
„Da ist wohl auch Oma schuld. Aber du und immer deine Arbeit!"
„Die hat uns bisher ein angenehmes Leben beschafft."
„So habe ich das nicht gemeint, Mam, nur ich sorge mich auch um dich, dass du immer so viel ...