Auf dem Festival 01
Datum: 18.12.2019,
Kategorien:
Voyeurismus / Exhibitionismus
Autor: bypuresense
„Das darf doch nicht wahr sein."
Ich hörte Rasmus schon fluchen, also ich noch gut zehn Schritte hinter ihm war. Wir waren auf dem Weg zu unserem Zelt, das wir keine drei Stunden vorher aufgeschlagen hatten. Das Festival am See zog jedes Jahr tausende von Musikliebhabern in das kleine Naturschutzgebiet, und wir hatten das Glück uns ein wenig auszukennen. Die kleine Lichtung, ein wenig abseits vom Trubel, hatte dieses Jahr zum Glück noch niemand vor uns entdeckt, und so hatten Rasmus und ich, sowie unsere Freunde Tina und Jorge, mit denen wir bereits letztes Jahr hier waren, dort unsere Zelte aufgeschlagen.
Anscheinend hatte jedoch irgendein Idiot den Weg dorthin gefunden, und war wie es den Anschein hatte über ein Seil gestolpert und direkt in unser Zelt gefallen. Ich trat hinter Rasmus auf die Lichtung und sag die Bescherung. Von unserem Zelt waren nur noch ein paar verbogene und zerbrochene Stangen und zerfezter Stoff übrig. Es sah aus, als wäre ein Wildschwein darüber galoppiert. Drei Mal.
„Oh Mann." stöhnte Rasmus, und auch ich spürte Enttäuschung und kalte Wut in mir aufsteigen. Schon seit Monaten hatten wir uns auf das Festival gefreut, jetzt hatte es noch nicht mal angefangen, und wir konnten schon wieder abreisen. Es war zwar erst Freitag, aber der Festivalbeginn war auf einen Feiertag gefallen, so dass kein Geschäft offen hatte. Auf die Schnelle war kein Ersatzzelt zu besorgen, das war mal sicher, und so warm, dass man einfach hätte draußen schlafen ...
... können, war es noch nicht. Es war gelaufen.
Hinter uns traten Tina und Jorge auf die Lichtung. Die beiden waren schon ewig ein Paar, auch wenn sie optisch aussahen, als wäre er zehn Jahre älter. Jorge war zwar erst 25, aber er war ein Bär von einem Mann, muskulös, bärtig, blond, wie ein Wikinger sah er aus. Tina hingegen, schmal, kleiner Busen, blau gefärbte Haaren, Stubsnase und Sommersprossen, wirkte noch immer wie 17, obwohl sie auch schon 22 war. Ihre grüne Augen wurden dunkel, als sie das Desaster sah.
„Oh ne oder." meinte sie.
„Was für ein Penner war das denn." fügte Jorge hinzu.
Ich zog unter Tränen unsere Schlafsäcke aus den Überresten unseres Zelts.
„Keine Ahnung ey." murmelte ich. „Für uns war's das jedenfalls."
Tina tippte sich an die Stirn.
„Sag mal spinnst du oder was." sagte sie. „Ihr pennt natürlich bei uns mit drin, ist doch logisch."
Sie warf Jorge einen fragenden Blick zu, aber der nickte nur zustimmend.
„Völlig klar. Unser Zelt ist groß genug für vier Leute. Schmeißt eure Schlafsäcke rein und denkt nicht mehr drüber nach. Von sowas lassen wir uns doch die Laune nicht verderben."
Tina schnappte nach meinen Schlafsack, zog den Reisverschluss zu ihrem Zelt auf und fing an, drinnen diverse Dinge von links nach rechts zu schleppen. Es dauerte keine zwei Minuten, und ihr Kopf erschien wieder im Eingang.
„So, fertig. Kommt rein, und sagt Hallo zu eurem neuen Nachtlager."
Rasmus und ich schauten uns an, zuckten mit den Schultern und ...