Out of Africa - Teil 01
Datum: 13.01.2020,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byWespe
... hatte er in den letzten Monaten mehrmals gehört. Heimatlose Gelegenheitsarbeiter, die sich in keinen Gruppen überall und nirgends herumtrieben und auf den Farmen für Aushilfsarbeiten herangezogen wurden, waren oft die Verbrecher, welche zurück kamen um zu rauben und zu morden. Er wusste, diese Leute fand er unter den Brücken, nahe der Townships. Ein gefährlicher Job, wenn er dort hin musste.
"War auch eines der Fenster in ihrem Arbeitszimmer kaputt?", fragte er nach.
"Jetzt wo Sie es sagen. Ja! Verflucht! Die haben uns ausbaldowert! Fuck!", schnauzte der Farmer wütend.
"Danke John, das ist eine heiße Spur. Ich werde dem nachgehen."
"Inspektor?"
"Ist Ihnen noch etwas eingefallen?"
"Eigentlich nicht. Jedenfalls nichts, was mit Ihrer Frage zu tun hat. Ich möchte etwas anderes sagen."
"Nur zu."
"Ich wollte Ihnen versichern, dass ich mich sehr erkenntlich zeigen werde, sollten Sie die Kerle finden und ihrem gerechten Schicksal zuführen."
Wieder huschte ein Lächeln über van den Bergks zerfurchtes Gesicht.
Dieses Mal allerdings eher ein triumphierendes. Sein Gehalt war nicht herausragend, das Auto größer als er es sich hätte leisten können und auch der Bond, mit dem er sein Haus belastet hatte, schlug mit jeder Rückzahlungsrate an die Bank tiefe Löcher in sein monatliches Budget.
"Ich werde sehen, was sich machen lässt.", knurrte er und verließ den Raum.
***
Viele Wochen waren seit dem Überfall vergangen. John und Julia waren aus dem ...
... Krankenhaus auf die Farm zurückgekehrt und versuchten, wieder einen normalen Alltag zu leben.
Auf Julias dringenden Wunsch hin, wurde die Veranda komplett umgebaut und neu gestaltet. Sie ertrug den alten Platz nicht, an welchem ihr so viel Schreckliches geschehen war.
Aber es wurde dennoch immer offensichtlicher, dass es weder ihr, noch John gelang, ihr altes, gewohntes Leben zurückzuholen.
John fühlte sich als konservativer Bure an seinen Ehrenkodex gebunden und konnte Julia für das, was sie während des Überfalls erdulden musste, nur verachten. Sie war in seinen Augen zur Niggerhure geworden, unwert, von ihm angefasst zu werden. Er vermied jede Nähe zu ihr, konnte und wollte sie nicht einmal tröstend in den Arm nehmen.
Julia war noch einige Zeit nach diesem schrecklichen Sonntag in psychologischer Behandlung, um zu lernen, mit dem umzugehen, was ihr geschehen war. Auch Beruhigungsmittel gehörten für diese Zeit zu ihren täglichen Begleitern. Aber ihre Seele war nur langsam bereit, sich von der vielfachen Vergewaltigung und den erlittenen Demütigungen zu erholen. Nur allmählich wurde ihr bewusst, warum sie an Depressionen litt und nicht in der Lage war, John zu verzeihen: Es gelang ihr weder, eine Erklärung und schon gar keine Entschuldigung dafür zu finden, weshalb er den Gangstern nicht sofort die Safekombination genannt hatte, um Julia vor deren Übergriffen zu schützen.
John wiederum war zu keinem Gespräch, zu keiner Annäherung bereit. Schon lange hatte er sich vor ...