1. Out of Africa - Teil 01


    Datum: 13.01.2020, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byWespe

    ... ein sanfter Wind zu ihnen wehte. Irgendwo in der Ferne jaulte ein Schakal, Nachtvögel begannen ihr unheimliches Konzert.
    
    "Na, John?", begann Arend irgendwann lallend zu fragen. „Wie geht es bei dir zu Hause? Lässt du Julia noch in dein Bett? Kannst du mit den Niggerschwänzen mithalten, die sie beglückt haben?" Johns Kopf fuhr hoch.
    
    "Was soll dieser Scheiß?", fauchte er mit zusammengebissenen Zähnen. „Was sich in meinem Schlafzimmer abspielt, geht dich einen nassen Furz an!"
    
    Arend lachte leise in sich hinein.
    
    "Das mag schon sein, mein Freund. Aber unsereiner macht sich halt so seine Gedanken."
    
    Christiaan nahm schweigend einen tiefen Zug aus der schweren Steingutflasche.
    
    "John, du darfst es ihm nicht übel nehmen.", versuchte er dann mit schwerer Zunge zu vermitteln. „Wir sind Buren und leben nach unseren alten Gesetzen. Das weißt du doch! Jeder kann verstehen, wenn du Julia nicht vom Hof jagst, sie ist eine gute Hausfrau und schön anzusehen."
    
    "Vor allem ist sie MEINE Frau!", stieß John wütend hervor. „Und was ich mit meiner Frau mache, kann jedem von euch egal sein! Ihr geht los und besteigt die Maid, wenn eure Frauen am Sonntag in der Kirche sind, dass habe ich noch nie getan! Also haltet euch aus meinem Leben raus!"
    
    Arend lachte wieder, meckernd wie eine Hyäne.
    
    "Das kann ich auch mehr als gut verstehen, mein Freund. Deine Anna ist fett und bestimmt schon 100 Jahre alt. Was wolltest du da noch besteigen?!"
    
    Christiaan stimmte in sein Gelächter ...
    ... ein.
    
    "Vielleicht sollten wir unserem John eine junge Magd schicken. Nimm Josephs Weib, sie schleicht oft genug bei dir auf dem Hof herum. Ihre Titten sind dick und rund, genau wie ihr Arsch. Und ‚Nein' wird sie sicher nicht sagen, wenn du ihr einen Hundert-Rand-Schein hinhältst!", spottete er.
    
    John spuckte in den warmen Sand, wie immer, wenn ihm etwas missfiel.
    
    "Ihr denkt wirklich, ich kenne keinen Ekel, oder?"
    
    Nun grölten sie alle aus vollem Halse.
    
    Bald darauf schwiegen die Männer, tranken genüsslich und hingen ihren Gedanken nach, bis der Mampoer vollständig durch ihre Kehlen geflossen war. Es wurde Zeit zu schlafen.
    
    Hedwig lag lange wach und dachte über John und Julia nach. Ihre eigene Ehe mit einem Niederländer war über 40 Jahre lang glücklich und erfüllt gewesen. Niemals wäre ihr Mann auf die Idee gekommen, ihre Persönlichkeit so derart einzuschränken, wie es John mit Julia tat. Diese Selbstverständlichkeit, mit welcher er das Leben der jungen Frau beherrschte und bestimmte, ohne das man etwas hätte dagegen tun können, erzeugte in Hedwig eine unbändige Wut. Sie hoffe so sehr, dass es für Julia eines Tages einen Ausweg aus der unschönen Situation geben würde. Aber tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie sich einer Illusion hingab.
    
    Julia hatte sich nach dem Abendessen, welches die beiden Frauen fast schweigend zu sich genommen hatten, in ihr Zimmer zurückgezogen. Sie verspürte das Bedürfnis, während eines entspannenden Bades ein Glas Rotwein zu trinken ...
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