Der Flaschengeist Teil 14
Datum: 29.01.2020,
Kategorien:
Transen
Autor: bydrachenwind
... aber von Jeanie unterbrochen.
„Bitte nicht, Doc, lassen sie mich ihre, so zu sagen, geistige Mauer einreißen und erst ausreden, hören sie mir einfach zu und antworten mir dann."
„Gut, ich werde zuhören."
„Also, ganz einfach, kurz und klar, sie haben ein sehr großes Problem. Sie fühlen es schon ihr ganzes Leben lang, sie sind im falschen Körper geboren worden. Ihr Denken und Fühlen ist komplett weiblich. Sie wissen es doch selber, Männer und Frauen ticken unterschiedlich und haben auch etwas unterschiedliche Strukturen der großen, grauen Masse im Schädel, allgemein als Gehirn bezeichnet.
Nun sagt ihr eigenes weibliches Gehirn ihnen seit ihrer Geburt, ich bin ein Mädchen und jetzt sagt es eine Frau. Dieser Widerspruch lastet auf ihrer Seele und wird sie irgendwann, wie bei vielen in ähnlicher Situation, nieder drücken. Sie sind alleine und trauen sich nicht, dazu zu stehen, weil ihre Umwelt, ihre Erziehung, sogar ihre Eltern und Geschwister so intolerant auf sie reagieren würden. Um der Frau in ihnen etwas Platz zu geben, tragen sie heute unter ihrem Kittel zum Beispiel schöne, zarte weiße Dessous mit viel Spitze und erfreuen sich an dem Gefühl. Übrigens, diese Sachen stehen ihnen gut nur die entsprechenden weiblichen Füllungen fehlen."
Doktor Soost ist während Jeanies Worte total blass geworden, so blass, das Quark neben ihm grau aussehen würde, sein tiefstes Geheimnis wird von dieser ungewöhnlichen jungen Frau so nebenbei offenbart.
„Wooo... wo... woher ...
... weißt du das? Ich... ich habe es bisher niemanden erzählt."
„Ich weiß, ich sagte ihnen doch vorhin, ich bin eine Dschinni und besitze Magie. Durch meine Aura kann ich bewusst Menschen sondieren und merke dabei auch krankhafte Störungen oder wie in ihrem Fall diesen Widerspruch als Schmerz in mir. Ganz schlimm war es zum Beispiel bei einer Klassenkammeradin, die unheilbar Krank war und eigentlich nur noch wenig Zeit zum Leben hatte. Ich entdeckte diese neue Fähigkeit in mir. Je schlimmer die Krankheit desto stärker ist der Schmerz in mir und ich hasse Schmerzen."
„Das alles kannst du erfühlen? Dann bist du auch so zu sagen emphatisch veranlagt."
„Genau, wenn ich es will und zulasse, kann ich alle Emotionen der Menschen mitfühlen, so merke ich jetzt ihre Unsicherheit, ihr Erstaunen und eine wage Hoffnung, immer noch gepaart mit Unglauben."
„Duuu, du hast... ähm ja irgendwie Recht. Erstaunlich!"
„Doc, ich biete ihnen an, ihren Körper für immer in Einklang mit ihrer Seele zu bringen und zwar so, dass alle Anderen, also ihr gesamtes Umfeld, sie seit ihrer Geburt tatsächlich nur als Frau und Tochter kennen, Nur sie, meine Mutter, Familie Haberstein und ich werde wissen, als was sie wirklich geboren wurden."
Die Blässe im Gesicht des Arztes wechselt langsam in eine intensive Rötung.
„Und das kannst du so einfach? Warum machst du es nicht bei dir selber?"
„Meine Mam will es nicht, und als ihre Tochter höre ich natürlich auf sie! Der Haken bei mir ist auch, ich ...