1. Laura Kraft 24


    Datum: 04.02.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bychicago4

    Die Jagd nach dem Stein der Unbesiegbarkeit
    
    Teil 24 -- Schwesternliebe
    
    Das InterCity Hotel lag direkt am Bahnhof. Für die Menschen in Göttingen, die so früh morgens schon auf den Beinen waren und auf ihren Zug warten mussten, war ein Apache Kampfhubschrauber nicht gerade ein alltäglicher Anblick. Er schwebte ca. einen Meter über dem Dach des InterCity Hotels. Eine junge Frau in olivgrüner Kleidung mit einem kleinen Rucksack sprang heraus. Ihr kurzes Miniröckchen wurde vom Luftwirbel hin und her geweht, sodass man ihren knappen Stringtanga gut erkennen konnte. Ihr Top war nur vor dem Busen verknotet, bei dem man hoffte, er würde sich lösen und die strammen Dinger freigeben. Die junge Frau ging in Deckung, damit sie nicht in den Rotor des Kampfhubschraubers geriet, als der sich leicht zur Seite neigte und davon schwebte. Sie lief gebückt zu einer Stahltür, die den Weg ins Treppenhaus versperrte und löste den Haarknoten, mit dem sie zur Sicherheit vor dem Verlassen des Helikopters ihre lange Mähne gebändigt hatte. Sie öffnete die Tür und war verschwunden.
    
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    Raquel Valentine hatte den Apache nur kurz hochgezogen. Sie beobachtete, wie die israelische Agentin im Treppenhaus verschwand. Sofort setzte sie zur Landung auf einer Wiese am Leineufer, direkt hinter dem Gebäudekomplex an. Ein Mann in Armeeuniform kam in gestrecktem Galopp auf sie zugelaufen. Offenbar hatte er darauf gewartet, dass hier ein Hubschrauber landen würde. Raquel Valentine kletterte aus dem ...
    ... Kampfquirl, dessen Rotorblätter weiter kreisten.
    
    „Schön, dass sie so kurzfristig kommen konnten, Major Werner", rief sie dem Mann zu.
    
    „Kein Problem, ich fliege ihr Baby sicher zurück", antwortete der deutsche Soldat im vorbeilaufen.
    
    Nennt man das Amtshilfe? Egal. Der deutsche Geheimdienst-Major Werner aus Göttingen hatte sich bereit erklärt, den amerikanischen Apache Kampfhubschrauber zu übernehmen und zurück nach Wiesbaden zu fliegen. Der militärische Geheimdienst der USA unterhielt gute Kontakte zur Bundeswehr.
    
    Raquel Valentine legte die rund zweihundert Meter bis zum Haupteingang des InterCity Hotels im Laufschritt zurück. Die letzten Schritte ging sie in normalem Tempo und beruhigte ihre Atmung. Natürlich erregte sie Aufsehen, als sie in ihrem kurzen, blauen Minikleid das Hotel betrat. Zu sehr ähnelte sie dem weltberühmten, amerikanischen Kurvenstar, mit dem sie sogar den Vornamen gemeinsam hatte. Selbst Welch und Valentine begannen mit nahezu gleicher Phonetik. Neugierige Augen folgten ihr, bis sie um eine Ecke verschwand, die zum Treppenhaus führte. Sie hatte sich die letzten GPS Koordinaten gemerkt, die Shoshana aus ihrem Gerät abgelesen hatte. Nicht umsonst hatte sie einen Apache als Transportgerät gewählt, dessen zwei Sitze in einer Reihe hintereinander angeordnet sind. Da Raquel´s Pilotensitz 48 Zentimeter höher angebracht war, konnte sie bestens beobachten, was Shoshana dort so trieb. Sie hatte die Koordinaten in ihr i-Phone eingegeben und steuerte so ...
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