1. Laura Kraft 24


    Datum: 04.02.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bychicago4

    ... gehen in den Giftkeller".
    
    Erstaunt klappte der Hellblonden der Unterkiefer herunter. „Bitte seien sie vorsichtig", warnte sie.
    
    Laura und Li steuerten auf den schmalen Lift zu, der in einer Ecke verborgen lag.
    
    „Gehen Sie nicht mit?", wollte die Blondine wissen, als Karo bei ihr stehen blieb.
    
    „Nein", antwortete das Mädchen mit der Hornbrille und dem grauen Faltenminirock. „Ich passe auf, dass sie nicht belästigt werden". „Ach was!", die Blondine schien belustigt zu sein.
    
    „Warum grinst Du so blöd?", wollte Karo wissen.
    
    Laura und Li hatten den Lift mit ihrer Chipkarte angefordert und fuhren eine Etage nach unten in den klimatisierten und für die Öffentlichkeit gesperrten Bereich, wo die geheimsten und ältesten Schätze sowie alle noch nicht restaurierten Werke aufbewahrt wurden. Maximale Verweildauer: 60 Minuten. 5 Minuten vor Ablauf der Zeit würde ein Warnton und eine rote Lampe zum Verlassen der Räumlichkeiten auffordern.
    
    Das Mädchen mit den hellblonden Haaren schaute vom Monitor auf. „Was ist, wenn ich zwischendurch mal kontrollieren gehe, ob dort unten noch alles in Ordnung ist?"
    
    Es schien ihr Spaß zu machen, das strenge Mädchen mit der Hornbrille zu provozieren.
    
    „Dann würde ich daran hindern, Kleine", gab Karo ernst zurück.
    
    „Du?", die Blondine kicherte. „Ich bin die Beste Akrobatin im Cheerleader-Team der Göttingen Generals".
    
    „Und ich bin die beste Frau, die jemals einer Cheerleader-Akrobatin den Arsch versohlt hat", erwiderte Karo in ihrer ...
    ... kühlen, spröden Art.
    
    „Na denn...", sagte die Blondine vieldeutig und erhob sich.
    
    Karo nahm ihre Brille ab und legte sie auf den Schreibtisch.
    
    „Tja, denn muss es wohl sein, oder?"
    
    **********
    
    Mercedes de La Rosa hatte Laura´s Adresse herausgefunden, traf dort jedoch niemand an. Nachbarn gaben ihr den Hinweis, bei Professor Jeremias Müller in der Uni nachzufragen. So machte sich die Spanierin auf den Weg in sein Büro. Dort traf sie den Professor nicht persönlich, wohl aber seine Sekretärin, oder was auch immer diese schlanke, groß gewachsene, ältere Frau im schwarzen Supermini auch sein mochte, die sich als Ellen Goldstein vorstellte.
    
    Mercedes war gewohnt, mit ihren 1,80m Größe plus 10 Zentimeter hohen Absätzen auf die meisten Menschen herab sehen zu müssen. Jetzt aber stand ihr eine Frau gegenüber, die 1 Zentimeter größer war, mit 12 Zentimeter hohen High-Heels macht es schon 3 Zentimeter mehr. Nicht viel, aber doch der Tick mehr, der die Spanierin in die Defensive drängte. Noch weitere Faktoren trugen dazu bei, dass sich die Spanierin unterlegen fühlte. Ihr Stolz war nach dem Kampf gegen die Politikerin und dessen katastrophalem Ausgang dahin. Sie trug ein geliehenes Kleid, das zwar ihre Figur betonte weil es sich leicht an ihre Körperform schmiegte, aber eben nicht so sexy war, wie sie es gerne gehabt hätte. Sie trug keine Unterwäsche, das Kleid war alles, was ihren schönen Körper bedeckte. Es war knielang, was ihre Beine nicht so zur Geltung brachte, wie ...
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