1. Unter ihrer Uniform


    Datum: 20.02.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byEmaSen

    ... persönlich.«
    
    Die Kollegen hatten sich ohnehin schon wie aus einem Bannkreis um ihn ferngehalten. Es war, als übe Paneolus einen Anspruch über ihn aus, an dem sie doch wahrlich kein Interesse haben konnte, oder? Die Männer schienen nur allzu froh, sich Wessels Anblick entziehen zu können -- er sah einigen durch die geborstene Küchentür ein Schaudern durch die Schultern gehen, oder sie mitleidig den Kopf schütteln.
    
    Bald herrschte angesichts des Chaos aus umgeworfenen Couchtischen und Holzsplittern ringsherum eine erstaunliche Stille. Irgendwo unten rumste noch eine schwere Tür; vielleicht der Mannschaftswagen; vielleicht auch die Kofferraumtür, die sich nun hinter Johannas aufgerissenen Rehaugen in den Riegel warf. Er hoffte, dass ihre (nun wohl ehemaligen) Kollegen sie ordentlich behandelten. Von lüsternen Blicken würde die schöne Johanna an diesem Abend wohl genug ernten. Und dabei war sie so unschuldig. Naja, immerhin im übertragenden Sinne.
    
    Und auf einmal war dann Paneolus wieder vor ihm. Allein. Und nah. Warum machte sie ihn nicht endlich los? Ihre verschmitzte Miene sagte ihr übriges.
    
    Er murmelte in seinen Knebel. Dabei war er froh, dass er einfach dahinbrabbeln konnte, ohne dass sie ihn verstand. So musste es zumindest so scheinen, als wehrte er sich, als Paneolus ihren Leib immer näher an den seinen, aufgespannten tastete. Sie war komplett in weiß: Ihr Kostüm aus Rock und Blazer trugen einen beigen Ton, während ihre Bluse perlweiß war.
    
    »Na da haben Sie ...
    ... aber Glück gehabt was?« säuselte sie. »Ein paar Sekunden später und Sie hätten mich gar nicht mehr in diese Position bringen können.« Sie tat fachmännisch und fasste mit Spitzen Fingern die Basis seines Penisses. »Ist denn alles noch dran? Wir sollten die hinreichende Funktionsfähigkeit überprüfen.« Geschäftsmäßige Unschuld ergoss sich aus ihren aufgeschlagenen Lidern. Sie trug ihre blonden Haare nun als Pferdeschwanz -- am Gesicht über dem Kragen ihrer Bluse haftete immer noch diese neutrale Höflichkeit, jetzt aber mit einem offenen und aufregendem Touch darin. »... ob Sie noch in der Lage sein werden, Kinder zu zeugen.« setzte sie hinzu und glitt an ihm herab.
    
    »Wie haben Sie --« versucht Wessels anzufangen, aber der Knebel hemmte ihn -- er wollte sich vor seiner Kommissarkollegin nicht durch derartige Brabbelei blamieren. Paneolus registrierte den Unterschied zu seinem absichtlich verschleierten Gemurmel ohnehin sofort.
    
    »Ah Ah Ah!« meckerte sie. »Zuerst möchte ich eine gestandene Erektion von Ihnen, dann werde ich von dem Fall berichten. Sie behandelte ihn wie einen Kranken, den man zwingen musste, zu seinem eigenen Wohl die Hühnersuppe zu löffeln. Wessels versuchte ernsthaft, die Muskeln in seinem geschundenen Schwanz zu aktivieren, aber er wackelte nur ein wenig dahin.
    
    Paneolus zog eine geschäftsmäßig enttäuschte Schnute. »Sie werden mir doch wohl nicht erzählen wollen, dass Sie meine Hilfe dabei benötigen, Ihre Männlichkeit in Betriebszustand zu versetzen?« Immer ...
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