Unter ihrer Uniform
Datum: 20.02.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byEmaSen
... es noch die letzten Papiere abzuzeichnen, nicht zu vergessen die Datierung der Dienstberichte von letzter Woche... Sein Telefon klingelte.
»Wessels, KriPo?« grüßte er. Es war Frau Back von der Rezeption.
»Post Für Sie, Herr Wessels.« Die rundliche Sekretärin verwaltete seit der Zusammenlegung auch die Poststelle.
»Persönlich?« Er hatte keinen Bock auf noch mehr umhergeschobene Akten aus dem Nachbarbezirk.
»Von der Zentrale.«
Er überlegte. Post von der Zentrale erreichte sie in allen Wichtig- und Dringlichkeitsstufen. Das differenzierte sich von Papierkorb bis Disziplinarverfahren. Oder gar -- Ein neuer Fall? Hoffentlich nicht schon wieder Vergewaltigung. Wie wäre es denn mal mit Blutrache und Enthauptung, abgeschnittenen Händen, das könnte ihn -- ein Scheinwerfer schnitt durch das Dämmerlicht hinter den kalkweißen Jalousien. Er stand auf und trat ans Fenster. Auf dem rechteckigen Hof stieg gerade eine junge Frau aus dem Dienstwagen; ein halblanger Pferdeschwanz pendelte hinter ihrer Polizeimütze her; trotz ihrer beuligen Uniformjacke meinte er eine schlanke Statur auszumachen. Ein bestimmter Schritt verriet ihm, dass sie herauf ins Büro wollte. Eine junge Frau -- in sein Büro. Er war schließlich leitender Kommissar und vielleicht doch noch nicht aller Tage Abend.
»Herr Wessels?« erinnerte ihn Backes an ihr Gespräch.
»Ja... geben Sie's dem Mädel da mit.«
»Mädel... was?...Ach!« Die Besucherin schien gerade zu ihr getreten zu sein. Er hörte ...
... gedämpft einen stockenden Wortwechsel. »Ist unterwegs!« tönte es aus dem Hörer, als Wessels schon dabei war, aufzulegen.
Etwas ärgerlich versuchte er, vor dem anstehenden Besuch seine Erregung niederzuringen. Auf der Arbeit konnte sich der Kommissar keinen solchen Fauxpas erlauben - man kam leicht ins Gerede heutzutage und dann war die Suspendierung wegen (angeblicher) sexueller Belästigung nicht mehr weit. Tatsächlich hatte er schon einen guten Kollegen dadurch verloren, der in seinen Augen schuldlos gewesen war.
Schließlich zwängte er seinen halbschlaffen Penis einfach gerade herauf, dass der Bund der Unterhose dessen Wachstum eingrenzte. Hauptsache, er war erst einmal aus der kritischen Beulen-Zone heraus.
In dem Moment ging die Tür und sein Werk wurde mit einem Blick zunichte gemacht -- nur ein Zeichen, wie ihn die staubigen Akten zermürbten. Trotzdem wäre es unhöflich gewesen, nun nicht aufzustehen um der Besucherin die Hand zu geben -- und was für eine Besucherin das war! Seine Analyse aus dem zweiten Stockwerk herab hatte ihn nicht getäuscht: Nun, da sie die Dienstjacke offen trug, konnte er ihre schlanke Figur einsehen, deren geschwungene Kurven von der legeren Bluse bis zu den Brüsten hinauf wie maßgeschneidert mitverfolgt wurde, wo sich ihr Busen als Paar dezenter, aber doch prall hervorspringender Rundungen abzeichnete. Dieser Körper hatte ihr in den Sportmodulen sicherlich keine Probleme bereitet! Über ein paar für seinen Geschmack viel zu geschlossene ...