1. Die käufliche Gräfin


    Datum: 28.02.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byroadman56

    (Gerichtsfälle -- unter Ausschluß der Öffentlichkeit)
    
    Nach dem Willen des Richters wären die folgenden Seiten weiß geblieben. Wie Sie sicher wissen, darf die Öffentlichkeit von Verhandlungen ausgeschlossen werden, deren Verlauf eine „Gefährdung der Sittlichkeit" erwarten lässt. Doch lässt die Strafprozessordnung zu, einzelne, namentlich protokollierte Personen von dem allgemeinen Ausschluß zu befreien. In der Regel sind es die Vertreter der Presse, die als hartgesotten genug gelten und eine Gefährdung ihrer Sittlichkeit nicht zu befürchten ist.
    
    Dieser Richter aber kannte für dieses Verfahren kein Pardon. Auch Journalisten wurden vor die Tür gesetzt. Das hatte aber, wie er mir ausdrücklich versicherte, nichts damit zu tun, dass es eine Dame der Gesellschaft war, die sich da zu verantworten hatte. Eine Gräfin -- nennen wir sie von Pimperplex -, die der Prostitution in einem durch Rechtsverordnung verbotenen Bezirk angeklagt war.
    
    So ein Sperrbezirk ist zum Beispiel der billige Straßenstrich von Hamburg -- St. Georg, in der Nähe des Hauptbahnhofs. Dort wimmelt es von Nutten. Nur, sobald die Polizei auf den Plan tritt, verschwinden sie in den Hausfluren.
    
    Gräfin von Pimperplex war nicht verschwunden!
    
    „Die hatte nicht einmal einen Bockschein", empörte sich der Polizeibeamte, der die käufliche Gräfin seinerzeit festgenommen hatte, darüber, dass ihr die gelbe Registraturkarte der hauptberuflichen Prostituierten fehlte. „Und als die dann ihren Namen sagte, habe ich ihr ...
    ... erst einmal geantwortet, dass ich der Kaiser von China sei. Erst auf der Wache haben wir dann die Identität der Frau Gräfin festgestellt, und da war ich natürlich ein wenig in den Arsch gekniffen."
    
    Bei einem Bier traf ich den Wachtmeister in der Gaststätte „Zur letzten Instanz", dem Gerichtsgebäude gegenüber. Hier trifft man sich nach der Hauptverhandlung, sucht Trost nach einem harten Urteil. Auch Frau Gräfin hielt es so. Nachdem das Gericht seinen Spruch verkündet hatte, musste sie sich erst einmal stärken. Endlich konnte ich sie in ein Gespräch verwickeln und mir ihre Geschichte aus erster Hand berichten lassen. Die Gräfin erzählte frisch von der Leber weg. Der Ton, den sie dabei anschlug, war denn auch mehr Gosse als Salon:
    
    „Sie wollen wissen, warum eine Frau wie ich auf den Strich geht? -- Also bei mir war hauptsächlich mein Mann daran schuld. Wenn der nach Hause kam, war der jedes Mal müde. Und ich lag dann da allein im Bett mit offener Wunde. Sie ahnen ja nicht, wie schrecklich so was ist.
    
    Wenn er richtig impotent gewesen wäre -- dann hätte meine Abstinenz wenigstens einen moralischen Wert gehabt. Aber der tobte sich ja heimlich aus -- im Puff.
    
    Da bin ich dann eifersüchtig geworden auf all diese käuflichen Liebesdienstmädchen, die da acht- oder sogar zehnmal pro Tag gevögelt werden und auch noch Geld dafür kriegen.
    
    Auf das Geld kam es mir ja gar nicht an. Dafür vielleicht lieber einmal öfter!
    
    Eines Abends bin ich dann durchgedreht. Ich habe unseren ...
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