1. Angelstation


    Datum: 14.05.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bybardo_eroticos

    ... arbeiteten für mich. Zwei Monate war ich unterwegs gewesen, hatte ordentlich Gewinn gemacht. Und am nächsten Morgen sollte es weitergehen, mal wieder zur Erde. An diesem Abend wollte ich noch einmal mit ein paar Kumpels feiern.
    
    Ich traf sie in einer kleinen dunklen Gasse zwischen den Lagerhallen auf Ebene U2, Abschnitt C. Keine Ahnung was sie da wollte, es war bereits dunkel (vor ein paar Jahren hatte irgendwer festgestellt, daß das Stationspersonal weniger oft krank wird wenn ein Tag-Nacht-Rhythmus, inklusive Dämmerung, simuliert wird, und Angel Quire hat diese Erkenntnis umsetzen lassen).
    
    Ich war unterwegs zum Blauen Planeten, meiner Lieblingskneipe. Sie kam mir entgegen, auch wenn ich sie erst später erkannte. Sie war noch vielleicht 50 Meter entfernt, als sich aus einer Seitenpassage plötzlich ein Haufen dunkler Schemen löste und sich auf sie stürzte. Ich hörte Stoff reißen. Ich hatte in den letzten Tagen öfter Gerüchte gehört, man(n) müsse ihr mal eine Abreibung verpassen, sie vermöbeln, sie mal richtig durchficken, eine Frau brauche schließlich ab und zu einen ordentlichen Schwanz zwischen den Beinen, diese ganze Scheiße, die bereits in der Steinzeit veraltet war. Auch ein oder zwei meiner Kumpels hatten so tiefsinnige Ansichten. Manchmal frage ich mich, ob ich nicht den Umgang wechseln soll. Na ja.
    
    Wie gesagt, ich hörte Stoff reißen. Eigentlich bin ich ein friedliebender Mensch, auch wenn ich nichts gegen eine zünftige Kneipenkeilerei einzuwenden habe. Aber ...
    ... wenn Wehrlose überfallen werden, oder drei oder mehr Kerle über eine Frau herfallen, oder irgendetwas in der Art, dann werde ich schnell ziemlich stinkig. Und ich bin kein Schwächling. Ich spurtete also los, um der Frau zu helfen, doch bis ich da war, lag der erste der Möchtegernangreifer bereits wimmernd am Boden und machte sich Sorgen um seine potentielle zukünftige Vaterschaft.
    
    Als ich einen der Kerle an der Schulter herumriß und ihm die Faust gezielt auf die Nasenspitze krachen ließ, sah ich noch wie sie den nächsten mit einem gekonnten Schulterwurf auf den Stahlboden donnerte und ihn mit einem Volltreffer auf das Brustbein ausknockte. Als sie sich aufrichtete, unter dem Hieb eines dritten wegduckte und ihm mit einem niederen Tritt die Beine wegsäbelte, erkannte ich sie.
    
    Vor lauter Überraschung verpennte ich prompt auf meinen Gegner zu achten und fing mir natürlich eine dicke Lippe nebst Veilchen ein. Danach hatte der Kerl wieder meine volle Aufmerksamkeit und zwei Schläge und einen Tritt später krachte er dermaßen heftig in eine Wand das er davon abprallte, auf die Nase flog und so schnell er konnte das geübte Hasenpanier ergriff. Als ich mich umdrehte sah ich, daß auch die anderen versorgt waren: zwei rannten so schnell ihre zerschlagenen Körper sie trugen, zwei lagen am Boden, der eine fast bewegungslos aber atmend, der andere wimmernd und herumwälzend. Und zwischen ihnen stand Frau Quire wie die personifizierte Rachegöttin.
    
    Langes Haar wirr im Gesicht und um ...
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