1. Angelstation


    Datum: 14.05.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bybardo_eroticos

    ... die Schultern, das weiße Cocktailkleid an der Seite unten zerrissen um den Beinen Bewegungsraum zu verschaffen, und der rechte Träger abgerissen; das Gesicht völlig gelassen, als wäre sie inmitten einer ganz normalen Besprechung oder beim Small-Talk. Ich habe keine Ahnung wie lange ich sie so mit großen Augen und offenem Mund anstarrte, aber lange genug für sie um ihr Haar aus dem Gesicht zu streifen und den Träger provisorisch zu flicken. Dann kam sie mit ausgestreckter Hand auf mich zu und sagte mit einem Lächeln:
    
    „Vielen Dank für die Hilfe. Ich bin Angel Quire. Ich denke ich hätte die Kerle auch allein geschafft, aber frau weiß ja nie. Und schließlich zählt der Gedanke. Wie wär's, ich lad' sie zu einem Drink bei mir ein. Da kann ich mir auch ihre Lippe mal anschau'n."
    
    Irgendwie habe ich es dann doch geschafft meinen Mund zu schließen und dem Großhirn die Kontrolle zurückzugeben.
    
    „Oh, ja, hallo, ich bin Karl Wildner, sehr erfreut, das heißt vielmehr . . . ach Scheiße, klar nehm' ich die Einladung an . . . mit meiner Lippe ist alles ok."
    
    So, oder so ähnlich, habe ich wohl damals vor mich hingestammelt. Bei den Kometen, war das vielleicht peinlich. Mit einem amüsierten Lachen unterbrach sie mich.
    
    „Hast du noch nie eine Frau gesehen die sich selbst verteidigen kann? Oder noch nie einen blanken Busen? Komm, wir müssen da lang."
    
    Und sie ging los. Etwas indigniert folgte ich ihr.
    
    „Also zu a): selten, und zu b): öfter. Und meine Freunde nennen mich ...
    ... Donnerer."
    
    „Donnerer?"
    
    „Ich hatte an einem Donnerstag meine Feuertaufe und meinen ersten Feindabschuß. Da das der Tag des Donners und des Thors ist nannten die Kameraden mich den mächtigen Donnerer und meinen Vogel Mjölnir, wie Thors Hammer. Und der Donnerer ist eben hängengeblieben."
    
    „Gut Donnerer, ich bin Angel. Und da vorn' ist ein Schweber den wir nehmen können."
    
    Also nahmen wir den Schweber, eigentlich eine Sitzwanne auf einem Transportband, und fanden uns einige Minuten später in ihrem Wohn- und Bürokomplex in der Verwaltungsebene wieder.
    
    „Was darf's denn sein? Scotch, Martini, Amaretto?"
    
    „Vodka, mit Eis bitte."
    
    Sie schenkte mir ein, nahm sich einen Scotch und setzte sich auf den Schreibtisch. Der Riss in ihrem Kleid klaffte auf, enthüllte ihren langen Schenkel. Wir prosteten uns zu und tranken schweigend. Dann rutschte sie vom Tisch und kam zu mir.
    
    „Ich will mir trotzdem noch deine Lippe ansehen, ich habe eine Sanitätsausbildung. Also: Mund auf."
    
    Resignierend gehorchte ich, und sie fing vorsichtig an die Oberlippe und die Zähne abzutasten. Sie stand so dicht vor mir das ich ihren Körper fast spüren konnte.
    
    „Scheint so weit fast ok zu sein. Tut das arg weh?"
    
    Sie fuhr mit den Fingern über die aufgeplatzten Stellen. Ich schüttelte den Kopf.
    
    „Und das?"
    
    Sie leckte leicht mit der Zungenspitze darüber. Wieder Kopfschütteln.
    
    „Und was ist hiermit?"
    
    Sie nahm meine Oberlippe zwischen die ihren und saugte vorsichtig daran, legte ihre Hände auf ...
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