1. Der Schmied aus Intal 31/38


    Datum: 06.03.2020, Kategorien: Hardcore, Autor: aldebaran66

    ... Wochen, vielleicht Monaten, die ich von ihnen getrennt sein würde, würde Samira schnell wachsen. Ich bedauerte es, nicht dabei sein zu können.
    
    Die trüben Gedanken verschwanden, als die Stadt, mein Ziel in Sicht kam. Zwei Tage vorher sollte der Brief seine Bestimmung erreicht haben. Ich hoffte, dass es so war. Die Zeit, in der ich nicht an mein Zuhause gedacht hatte, wurde von mir mit lernen genutzt. Alle Informationen über den Freier und sein Haus hatte ich zusammengetragen und kannte sie auswendig. Ich wollte vorbereitet sein, sollte eine Frage auf mich zukommen, die mich zum Lügner stempeln könnte. Mit klopfendem Herzen durchschritt ich das Stadttor und quartierte mich, wie im Brief vereinbart, in einem bestimmten Gasthaus ein. Hier war ein Zimmer für mich reserviert worden. Ein gutes Zeichen dafür, dass der Brief angekommen war.
    
    Nun wartete ich ab, ob was geschehen würde. Es wurde ein langer Tag in dessen Verlauf nichts Wesentliches passierte. Damit konnte ich Kraft für meine Aufgabe sammeln.
    
    In der Nacht, drei Stunden nachdem ich eingeschlafen war, weckte mich eine dunkel vermummte Gestalt und bewegte mich dazu mich anzuziehen. Man deutete mir an leise zu sein, damit keiner was mitbekam. Als ich angezogen war, schlichen wir uns aus der Hintertür hinaus. Wir liefen durch dunkle Gassen abseits der Hauptstraße, sodass ich die Orientierung verlor. Vielleicht war es aus Berechnung, damit ich selber den Weg nicht wiederfinden würde. Plötzlich standen wir vor ...
    ... hohen Wehrmauern. Sie schälten sich aus dem Dunkel der Nacht und wirkten bedrohlich. Hinter einem Busch war eine kleine Pforte eingelassen, die nicht verschlossen war.
    
    Ohne Geräusch, gut in Schuss gehalten, schwang sie auf und wir gingen hindurch. Wenige Schritte vor uns erhob sich ein Gebäude, das ich als Burg erkannte. Gesehen hatte ich noch nie eine, doch die Zinnen und Ecktürme ließen diesen Schluss zu. Ich war beeindruckt wie selten zuvor.
    
    Trutzig und uneinnehmbar kam sie mir vor. Wenige Fenster waren erleuchtet und so sah das Gebäude verlassen und abweisend aus. Man drängte mich, schneller zu laufen. Jede Deckung, die es gab, wurde ausgenutzt und wir erreichten die Festungsmauer, ohne gesehen zu werden. Auch hier gab es eine Art Schlupfloch, das bei Bedrohung schnell und fest verschlossen werden konnte. Ohne zu zögern, verschwanden wir im Dunkel der Burg.
    
    Schwarz wie die Nacht umgab mich die Dunkelheit. Ich ergriff den Umhang meines Führers und ließ mich durch diesen lenken. Zweimal schlug ich mit dem Kopf gegen einen Vorsprung, die Decke war niedrig.
    
    Endlich ging es eine gewundene Treppe hinauf. Es waren etliche Stufen, die sich im Kreise drehten. Vor uns wurde es heller und ich konnte alleine gehen. Eine Kerze an einer Tür spendete Licht.
    
    Der Begleiter stand ruhig vor mir und lauschte angespannt, legte ein Ohr gegen das massive Holz, um jedes leise Geräusch zu vernehmen, wenn es eines gab. Nach drei Minuten war er seiner Sache sicher und öffnete den ...
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