1. Mein schlimmster Feind 02


    Datum: 24.03.2020, Kategorien: Schwule Autor: bylukasbi

    ... glauben, ihre Wut, ihren Frust oder ihre Ängste an uns auslassen zu können, weil sie uns für minderwertig oder krank halten. Deshalb wollen Herr Rösner und ich eine LGBT Gruppe an dieser Schule bilden. Wir wollen eine Art offizielle Anlaufstelle sein für betroffene Kids an dieser Schule. Natürlich könnten wir einfach so eine Whatsapp Gruppe und eine Facebook Seite schalten. Aber wir wollen das offiziell übers Schulnetzwerk verlinken und den Namen der Schule nutzen. Wir würden uns mit der Aidshilfe und sämtlichen LGBT Jugendgruppen der Stadt und der Region vernetzen, damit wir den Kids kompetente Hilfe leisten können. Wenn sie möchten, können sie gern Teil der Gruppe sein, und so sämtliche Aktivitäten mitgestalten. Um ehrlich zu sein, hätten wir sehr gerne einen Lehrer dabei"
    
    Langer schaute mich nachdenklich an. Schließlich sagte er „Na gut, ich werde es mir überlegen" „Lassen sie mich eines noch sagen, Herr Direktor: die Kids kommen jetzt schon zu uns und fragen uns. LGBT Gruppe hin oder her. Herr Rösner und ich möchten das Ganze nur irgendwie auf semiprofessionelle Füße stellen, damit wir den Kids keinen Unsinn erzählen. Diese Verantwortung wird uns sonst zu groß. Sollte Yannick nach dem heutigen Tag nicht mehr an dieser Schule sein, werde ich ich mir andere Schüler ins Boot holen."
    
    „Na schön, Bergmann, sie haben mich überzeugt" sagte Langer nach kurzer Bedenkzeit."Arbeiten sie ein Konzept aus für Ihren Onlineauftritt und legen sie es mir und Hoffmann vor. Hoffmann ist ...
    ... unser Systemadministrator, wie sie sicher wissen. Ich werde ihn und die Kollegen heute in der Lehrerkonferenz informieren. Vielleicht können wir dann schon einen Kollegen festlegen, der sie unterstützt. Ich habe da schon eine Idee..." „Danke Herr Direktor, das ist wirklich eine große Hilfe. Ich bin überzeugt, dass diese Schule eine LGBT Gruppe nötig hat" antwortete ich erfreut."Gut, Herr Bergmann, wenn das alles ist, ich würde jetzt gerne noch mein Mittagessen einnehmen" sagte Langer. Ich verabschiedete mich aus seinem Büro.
    
    Draußen kam mir Frau Kohlhoff entgegen und ich umarmte sie vor lauter Freude „Hach junger Mann, lassen sie mich los, ich werde ja ganz rot" flötete sie. Ich lachte nur und ging hinaus. Natürlich hatte Yannick von alldem keine Ahnung und ich musste es ihm erzählen bevor Langer oder die Lehrer mit ihm sprechen konnten, aber dafür würde später noch Zeit sein.
    
    Als ich auf mein Handy sah, hatte ich Nachrichten von Yannick. Er musste also sein Handy gefunden haben. Ich textete ihm „Komm spätestens um halb vier zur Schule, ich muss dir noch wichtige Neuigkeiten erzählen, bevor du auf einen der Lehrer triffst" Dann suchte ich Maik und Anna, die die Pause in unserer üblichen Ecke des Schulhofes verbrachten. Nachdem ich mich gebührend entschuldigt hatte, dass ich in den letzten Tagen so wenig Zeit mit ihnen verbracht hatte, fragte ich die beiden „Sagt mal, kennt ihr ein oder zwei Mädchen an unserer Schule, von denen sicher ist, dass sie lesbisch sind?" „Also ...
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