1. London Calling 02


    Datum: 28.03.2020, Kategorien: BDSM Autor: byplusquamperfekt

    ... eindeutigen Gebissabdruck an meinem Hals fuhr ich nach Haus.
    
    ***
    
    Ein wenig auf Wölkchen schwebte ich schon, als ich mich die Treppe hinaufschlich. In unserem Wohnzimmer brannte kein Licht, also waren alle bereits auf ihren Zimmern. Gerade als ich in mein Zimmer eintreten wollte, ging die am Ende des Ganges befindliche Badezimmertür auf und Sara kam heraus. Sie trug schon ein knielanges, weißes Nachthemd. Sie lächelte mir grüßend zu und kam etwas näher. Ich schaffte es nicht mehr in mein Zimmer zu schlüpfen. Als sie vor mir auftauchte, gefror ihr Lächeln und wich einem Ausdruck echter Besorgnis.
    
    „Was ist denn mit deinem Hals passiert? Hattest du einen Unfall?"
    
    „Nicht direkt ..."
    
    Mir fiel einfach keine gute Ausrede ein. Ich war noch viel zu benommen von den Ereignissen des Nachmittages, um klar zu denken. Die Schweigepause war unerträglich. Zu allem Überfluss sah sie sich die Bisswunde auch noch aus der Nähe an.
    
    „Das sieht ja aus, als ob dich jemand gebissen hat."
    
    In diesem Moment stürzte alles ein, alle Dämme, des Wohlverhaltens und der Zurückhaltung, des Schleichens auf Zehenspitzen ob ihrer zarten Seele, brachen unter dem Druck der Scham, der endlos angestauten Frustration und der Wucht der gerade gemachten Erfahrungen zusammen. Heraus schwappte eine übel riechende Woge aus Bitterkeit und Wut.
    
    „Ja, es hat mich jemand gebissen. Chris hat mich gebissen. Willst du wissen warum? Weil es sie geil macht, das zu tun. Weil wir wilden, bestialischen Sex ...
    ... miteinander hatten. Sex, der dich zum Kotzen bringen würde, wenn du Einzelheiten dazu hörtest. Reicht dir diese Information?"
    
    Sie wurde sehr blass und sah zu Boden. Sie zitterte leicht.
    
    „Ach so. Dann hat sie sich selbst gemeint, mit dem Wegnehmen. Ich ... ich freue mich für dich. Sie scheint ja sonst sehr nett zu sein. Ich muss jetzt ins Bett."
    
    Ich war fassungslos über meine Tirade. Ich beeilte mich, meine Entschuldigung schnell anzubringen.
    
    „Sara, sorry ... es tut mir leid. Ich weiß nicht, was da gerade in mich gefahren ist."
    
    „Ich glaube, ich verstehe warum. Es ist okay. Wann wollten deine Freunde eigentlich kommen?"
    
    Das war mir wegen der ganzen Geschichte mit Chris ja fast aus dem Bewusstsein entschwunden. Meine beiden besten Freunde aus Deutschland, Udo und Martin, wollten mich besuchen, dabei mit dem Auto rüberkommen und noch einiges von meinen Sachen mitbringen.
    
    „In zwei Wochen, am Dienstagnachmittag wohl. Na, Martin ist auch so ein Katzenvater, der wird sich über unsere Kleinen freuen."
    
    „Ja, sie sind so süß. Du hättest sie heute Abend erleben sollen, sie haben miteinander gespielt und sich gegenseitig durch das ganze Wohnzimmer gejagt. Das war wirklich drollig."
    
    „Na, das war doch bestimmt nicht ihr letztes Mal. Gute Nacht, ich will noch unter die Dusche und geh dann ins Bett."
    
    „Ja, Gute Nacht."
    
    Sie stand schon an ihrer Tür, die meiner gegenüberlag.
    
    „Sara, warte noch ... weißt du ... niemand kann mich dir wegnehmen. Es ist nicht so, wie du ...
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