1. Aruula -Die Tiefen von Ma'bellar 05


    Datum: 14.04.2020, Kategorien: Berühmtheiten Autor: byAmberleFloyd

    ... zum Frustabbau eigneten -- sprich: Umherschleudern ließen. Das hatte er beileibe schon ausprobiert und sich -- zum Teil -- daran verausgabt.
    
    „Euren Fraß esse ich nicht! Hört ihr? Das Zeug könnt ihr meinetwegen euren Doggars in die Näpfe füllen, aber ich schlinge davon keinen Bissen runter! Lieber hungere ich! Vielleicht wollt ihr mich auch vergiften? Woher soll ich das wissen?", rief er frondierend und schritt, brodelnden Gemüts, einen Kreis nach dem anderen ab.
    
    Das nicht näher klassifizierbare Gericht rann und sickerte mit der Konsistenz von Schleim von der Scheibe und bildete eine geruchslose Lache.
    
    „Ganz ehrlich: Ihr seid die mit Abstand idiotischsten Entführer, die mir untergekommen sind! Wäret ihr Barbaren, dann wüsste ich schon längst, was mir blühen würde: Kochtopf, Spieß durch den Arsch, Kopf auf den Spieß oder -- aber das eher seltener der Fall -- ein freudiges Gelage mit Brabeelenwein und Schmauchkraut im Überfluss! Was könnt ihr mir bieten?"
    
    Und wieder hallte... und verhallte seine bemüht provozierende Einsprache.
    
    „So ein verfluchter Mist! Ich drehe hier noch durch!", fluchte er weitaus stiller und zu sich selbst. Aufgebracht schaute er sich um!
    
    Natürlich hatte sich nichts in seiner unspektakulären Umgebung verändert, aber die Bewegung für die Augen half ihm beim Nachdenken. In der Westwand, gegenüberliegend zu der verspiegelten Fläche, zeichneten sich die schmalen Linien einer Türöffnung ab. Gleich nach seinem Erwachen, hatte er sich bereits ...
    ... daran begeben und versucht den Durchgang zu benutzen, doch leider war dieser verriegelt. Dennoch schien dies der einzige Ausweg aus seinem Ungemach zu sein.
    
    Also lief er wieder einmal hin, hämmerte darauf ein, tastete die Wandbereiche neben der Tür ab und warf sich -- als alles suchen aufs Neue nichts einbrachte -- wütend mit dem ganzen Körpergewicht dagegen, bis seine Schultern schmerzten. Die paar zusätzlichen blauen Flecke, die er sich dabei zufügte, machten keinen Unterschied mehr, unter den übrigen Blessuren, die seine helle Haut färbten.
    
    Erzürnt zog er sich zurück, starrte den Türausschnitt an, wie das Objekt-gewordene Böse, ein Tor, dass es niederzureißen galt, weil es ihn von seiner Freiheit trennte. Schließlich entfernte er sich heftig keuchend von dem Türumriss, sein Blick bekam etwas finsteres und in sich gekehrtes. Für die Dauer von dreißig trommelnden Herzschlägen stierte er das Viereck in der Wand an, als könne er es mit der puren Kraft seines Blickes bezwingen. Je länger er starrte, umso schwerfälliger wurde er und umso mühseliger fiel es ihm. Schweiß trat auf seine Stirn, seine angespannte Haltung wankte, die Pupillen begannen zu irrlichtern. Er musste aufgeben.
    
    Ächzend und schnaufend brach er ab und sank erschöpft auf ein Knie.
    
    „Das gibt's doch nicht... was ist los mit dir? Du lässt mich im Stich...?", brabbelte er und es hörte sich wie ein Zwiegespräch an.
    
    Da glitt unerwartet die Tür beiseite und ein Geschöpf -- wenn dieser Begriff überhaupt ...
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