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Weeslower Chroniken - Teil V - 2007 - Kapitel 3 - Mila und Julia - Nackte Tage in Weeslow
Datum: 19.04.2020, Kategorien: Kunst, Autor: nudin
... Sommer an einen kleinen See in einem Wald in den Hügeln gelaufen, so etwa zwei Kilometer oder so entfernt von unserem Haus. Immer allein. Denn es sollte keiner sehen, dass ich da nackt schwimmen gehe. Ich fand das total schön, und aufregend, weil ich immer Angst hatte, entdeckt zu werden. Ich habe mich da immer nackig auf einem Felsen gesonnt. Ich hatte ja keine Ahnung, dass es ein Land gibt, in dem man das einfach so machen kann, ohne Angst entdeckt und ausgeschimpft zu werden. Wo man das einfach so machen kann.“ „Du warst also immer schon gern nackt.“ „Ja. Ich dachte immer, ich wäre ein bisschen verrückt. Oder zumindest seltsam. Bis ich hier Nadine kennen lernte. Und York. Und nun Dich…“ „Aber leicht fiel es Dir doch bestimmt nicht, oder? Nicht gleich?“ „Natürlich nicht. Das kostete mich anfangs totale Überwindung.“ „Und was war hier bisher Deine größte Mutprobe beim Nacktsein?“ fragte Julia neugierig. Mila erzählte vom Vortag, vom Sonntagsessen bei Pröschls. „Aber wenn Du mich so fragst, das Mutigste war eigentlich eine ganz andere Situation, obwohl ich es gar nicht als Mutprobe in dem Moment empfand.“ Und sie beschrieb das nackte Bad mit den Kindern in der Kita. „Das war einfach so passiert, ohne lange nachzudenken. Und total schön. Ein bisschen wie jetzt.“ Sie erhob sich, um Ivy auf die Schaukel zu heben. „Weißt Du, so natürlich. So mag ich es eigentlich am liebsten.“ „Ich auch. - Mit Dir zusammen ist es total schön.“ Mila kam zu ihr zurück ...
... und wollte sie wieder küssen, doch Julia sah vorsichtig zu den drei Kleinen hinüber. „Ach, keine Sorge“, meinte Mila, „die Kleinen sind das gewohnt.“ Während die Kinder fröhlich spielten, saßen die beiden Größeren eng aneinander gekuschelt auf der Bank und küssten und streichelten sich. Was für ein Engel, dachte Mila, dieses Haar, diese Haut, diese schönen Augen. Und im Vergleich zu den schönen, runden Brüsten, die diese Julia hatte, kamen ihr die eigenen recht klein und zart vor, dabei waren sie beide sich sonst in Figur und Statur so ähnlich, so schmal, lang und schlank. Sie bemerkten gar nicht, dass an der Straße eine Frau auf einem Fahrrad anhielt und ihnen zusah. Erst als Jonas „Mama!“ ausrief, fuhren sie erschrocken auseinander. Wie lange mochte sie ihnen schon bei ihren intimen Zärtlichkeiten zugesehen haben? „Hi Julia!“ rief die Frau fröhlich aus. Es war Melanie Wollenhaupt, die Mutter von Jonas. Sie stellte das Rad ab und begrüßte ihren Sohn. „Hallo Sara, hallo Ivy.“ Mila und Julia hatten sich erhoben und kamen auf sie zu. „Und Du musst Mila sein, richtig? Michael hat Dich schon angekündigt.“ Melanie war etwa in Nadines Alter, blond, schlank und hübsch. Am auffälligsten waren ihre strahlend blauen Augen, die Jonas von ihr geerbt hatte. Sie trug ein knielanges, schmal geschnittenes Sommerkleid, das sie fürs Radeln hoch aufgeknöpft hatte. Sie stellte sich vor und erklärte, dass sie gerade von der Arbeit kam - Mittagspause. „Was machst Du?“ wollte Mila ...