Coco Zamis – Jugendabenteuer 02
Datum: 20.04.2020,
Kategorien:
Berühmtheiten
Autor: byLogenDee
... zwiespältige Gedanken, dafür war es viel zu fröhlich naiv. Das konnte selbstverständlich auch ein Trugschluss sein. Doch mit seinen trendigen Klamotten, einer Mischung aus lässiger und doch eleganter Streetwear, seinem vollen braunen Haaren und dem glatt rasierten Kinn, wollte er einfach nicht den Eindruck auf mich vermitteln, dass von ihm eine Gefahr für mich ausgehen könnte. Ich musste stetig auf der Hut sein, überall mochten unangekündigt rivalisierende Dämonen aus den Schatten treten, um mir und meiner Sippschaft zu schaden. Starke Dämonen setzten auf offene Konfrontation, mindere hingegen bedienten sich tückischer List. War Valentin Steudler ein Finsterling? Ausschließen konnte ich es nicht, aber meine Sinne verrieten mir zumindest, dass keine schwarzmagischen Schwingungen von ihm ausstrahlten.
Nach einigen Sekunden neigte ich mich vor, um mich dem Bildschirm seines Mobiltelefons zu widmen.Tatsächlich. Wie es schien, hatte mein Bruder bereits vorgesorgt und einen Transport für mich organisiert, der mich direkt an meinen Zielort befördern würde. Die Angaben auf dem Online-Formular machten einen korrekten Eindruck.
„Okay, scheint zu stimmen... tja, tut mir Leid für die Umstände Herr Steudler, aber werter Georg Zamis hier, mein Bruder, hat es wohl versäumt, mir mitzuteilen, dass er schon Vorbereitungen für meinen Urlaub getroffen hat. Hätte er mir seine „Pläne" offeriert, dann wäre uns dieses Kommunikationsdebakel kaum passiert!", erklärte ich meine Skepsis ...
... und lächelte entwaffnend.
„Ach, kein Problem! Halb so wild, glauben Sie mir Fräulein Zamis, solche kommunikativen Debakel wie Sie es so schön benennen, ereignen sich häufiger als sie denken. Das ist nichts außergewöhnliches. Die Hauptsache ist doch, dass ich sie gefunden habe und wir aufbrechen können!", winkte er locker ab, steckte sein Smartphone wieder ein und deutete auf meinen Koffer. „Darf ich Ihnen mit dem Gepäck helfen?"
„Ja, warum eigentlich nicht. Bitte bedienen Sie sich!" Ich übergab mein Trolley in seine Obhut und fühlte mich mit keiner Unze schlecht dabei. So unverdrossen enthusiastisch wie Valentin sich gebärdete, konnte ich es ihm nicht abschlagen, ihm etwas zu tun zu geben.
„Mit dem größten Vergnügen! Das gehört schließlich zum Service. Außerdem hoffe ich darauf, dass sie mir später fünf Sterne in der Bewertungsskala zugestehen, die brauche ich nämlich dringend! Je mehr Kunden näm... Kundinnen, wie sie zum Beispiel, nämlich mit meinen Diensten zufrieden sind, umso höher steige ich in der Rangliste auf, was wiederum bedeutet, ich kriege mehr Aufträge. Sie sehen also, mir ist sehr daran gelegen, dass sie ein rundum positives Bild von mir bekommen, Fräulein Zamis!", redete er munter drauflos, indes er meinen Koffer übernahm und mit der anderen Hand die Richtung zu seinem Auto signalisierte. Plappernd ging er voran. Sein Geschwafel interessierte mich nicht besonders, doch ich nickte artig, lächelte ab und zu und beguckte mir ansonsten seinen strammen ...