Coco Zamis – Jugendabenteuer 02
Datum: 20.04.2020,
Kategorien:
Berühmtheiten
Autor: byLogenDee
... das Fach, lediglich bei einem der „Stifte" verharrte ich, fühlte er sich doch gar nicht wie ein Kugelschreiber oder Bleistift an, sondern eher wie ein... Joint! Nun war ich es, die grinste.
„Oh, was ist das denn, Herr Professor? Bewusstseinserweiternde Extrakte? Oder ist das ein altes, ehrwürdig überliefertes keltisches Rezept zur Beruhigung der Nerven?", hielt ich Valentin die Grasvariante vor die Nase.
Sein darauffolgender Blick war preisverdächtig. Insgesamt änderte sich sein Gesichtsausdruck ziemlich; zeigte erst Verwirrung, dann Überraschung, gefolgt von Zerfahrenheit und abschließend Gleichgültigkeit. Jetzt trat der wahre, unverfälschte Valentin Steudler zutage, der normale Student mit Schwächen, nicht der Musterstreber mit dem Anstandstick, der sich aufführte wie ein Zögling aus einer englischen Butlerschule.
„Tja, manchmal kann das ganz wohltuend und entspannend sein. Lässt den Geist in höhere Hemisphären aufsteigen und andere Horizonte entdecken!", zuckte er leger mit den Achseln, schloss das Handschuhfach und legte mir die zerknitterten Din-A4 Blätter auf die Oberschenkel.
„Jetzt quatscht du Blödsinn!", sagte ich lächelnd und boxte ihn spaßeshalber gegen die mir zugewandte Schulter. „Was dagegen, wenn ich sie anzünde? Würde gerne mal in Erfahrung bringen, wie die Spliffs hier so bei euch schmecken... zumal ich mich dann ungemein besser auf das Lesen konzentrieren kann!"
Valentin warf mir einen zweifelnden Blick zu, seine Mundwinkel waren aber zu ...
... einem spitzbübischen Schmunzeln verzogen.
„Vor mir aus. Mach was du willst, bist schließlich immer noch meine Kundin und ich tue alles menschenmögliche um meine Kundinnen zufriedenzustellen."
Wow, wenn das mal nicht doppeldeutig gewesen war. Unser Herr Steudler hatte scheinbar doch mehr auf dem Kerbholz, als ich ihm anfangs zugetraut hatte. Selbstverständlich war er scharf auf mich - ich musste meistens nie etwas machen, nur anwesend sein, und schon begannen Leute mich 'hot' zu finden - , aber seine bisherige Körpersprache, allem voran, seine kontinuierlichen Blicke, sagten mir, dass er immer heißblütiger wurde. Kurz horchte ich in mich, versuchte zu ergründen, ob ich Lust auf spontanen Sex hatte. Für einen Gelegenheitsfick war er allemal gut. Dann aber fiel mein Augenmerk auf das zerfledderte Dossier und ich verwarf den Gedanken.
„Kundenservice über alles, hervorragend, dass ist mir allemal fünf Sterne wert, Herr Chauffeur!", meinte ich süffisant, wühlte in dem Handschuhfach nach einem Feuerzeug, fand eines, und kokelte die Lunte an. Genüsslich nahm ich einige Züge, bis die Graseinlage Feuer fing und ich weißen Qualm zwischen meinen Lippen hervorquellen lassen konnte. Valentin beobachtete mich.
„Möchtest du auch mal von deinem Marihuana ziehen?", fragte ich ihn.
„Du bist schon eine exzeptionelle Kundin; uninformiert, wortkarg, spröde, impertinent und rauchst mein Gras. Bei Gott, dass hat noch keine veranstaltet, wirklich nicht!", schüttelte er schelmisch den Kopf ...