1. Coco Zamis – Jugendabenteuer 02


    Datum: 20.04.2020, Kategorien: Berühmtheiten Autor: byLogenDee

    ... in den Kragen meines Hemdes und ehe ich mich versah, riss er es mir in einem Zuge brutal über meine schmalen Schultern, sodass die obersten zwei Holzknöpfe flitzend davonsprangen und ungehinderten Blick auf meinen Oberkörper freigaben. Ich schnappte nach Luft und merkte verdattert, wie nicht nur der alte Rüpel auf meine Brüste glotzte -- die erfreulicherweise noch von einem violetten BH kaschiert wurden -- sondern auch ein weiterer Kerl, der soeben den Mittelgang hinunterlief, der dann aber rasch wegschaute und seinen Schritt beschleunigte. Was eine scheiß Memme!
    
    Mir riss der Geduldsfaden. Eigentlich war ich nicht für spontane Gewaltanwendung, doch in einem Fall wie diesen, war sie ganz und gar integer und gerechtfertigt wie ich befand. Ich hatte dem verstockten, grantigen und taktlosen Alten mehr als genug Mäßigung entgegengebracht, jetzt aber, war das Maß voll!
    
    Ich nahm die rechte Hand von seinem Unterarm, ballte sie zur Faust und hieb sie ihm fest auf seine breite, knollige Nase.
    
    Ein schmatzendes Geräusch folgte und sofort spritzte ihm Blut aus den Nasenlöchern. Er stöhnte mindestens ebenso schmerzhaft wie überrumpelt auf. Aus geweiteten Augen starrte er mich an, ich konnte nicht sagen, ob aus Überraschung oder Entsetzen. Ich war aber noch nicht fertig mit ihm!
    
    Rasch trat ich heftig vor eines seiner Schienenbeine und während er -- wie ich vermutet hatte -- seine Standhaftigkeit einbüßte, fegte ich mir seine zudringlichen Hände vom Leib. Geschickt ...
    ... schlängelte ich mich aus meinem Sitz hinaus auf den Korridor und versetzte ihm dann noch seitlich einen wuchtigen Stoß, welcher ihn zurück in seine Fensternische stürzen ließ. Er gab sich nicht die Blöße zu schreien, lediglich ein Ächzen entrang sich seiner Lunge, ehe es polterte und die alte Pestzecke zwischen den Lehnen verschwand. Ich dachte nicht daran, mich erneut mit ihm anzulegen, dafür war mir dieser verkalkte Depp viel zu egal und mir meine Zeit viel zu kostbar. Nicht mal eine Verwünschung hatte ich noch für ihn übrig. Ich wollte nur schnell weg, bevor es ausuferte zu einer echten Komplikation, die ich nun wirklich nicht gebrauchen konnte. Mit flinken Handgriffen schnappte ich mir meinen Rucksack aus der Hochablage, warf mir im Gehen meine Jacke über, um keine unnötige Aufmerksamkeit aufgrund meines lädierten Oberteils zu provozieren , und bewegte mich so geschwind wie es mir möglich war durch das Flugzeug. Mittlerweile hatte sich der Rückstau der restlichen Passagiere ausgelöst, was ich nur begrüßen konnte, vermochte ich mich somit auf dem schnellsten Wege aus dem Staub machen.
    
    Ich riskierte erst einen Blick zurück, als ich die Gangway hinter mir gelassen hatte und von dem verglasten Flughafengebäude aus auf den Flieger schauen konnte. Ganz sicher war ich mir nicht, aber ich hätte schwören können, dass an eines der ovalen Fenster ein Gesicht gepresst war, dass zu mir herübersah. Vielleicht war das aber auch nur Einbildung gewesen oder eine unglückselige Spiegelung. Ich ...
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