Coco Zamis – Jugendabenteuer 02
Datum: 20.04.2020,
Kategorien:
Berühmtheiten
Autor: byLogenDee
... schüttelte den Kopf und beeilte mich die Schalter für die Einreiseformalitäten aufzusuchen.
Die Prozeduren dauerten ein wenig, was unter anderem einmal mit streikender Technik, Sicherheitschecks und überfreundlichen, aber langsam arbeitenden Flughafen-Angestellten zusammenhing, schlussendlich war aber auch diese Hürde genommen und ich war offiziell in der Schweiz angekommen. Als ich das Entree des Züricher Flughafens mit meinem Koffer verließ, blies mir ein kühler Wind entgegen und machte mir gleich klar, auf welche Temperaturen ich mich einzustellen hatte. Eine dichte grauweiße Wolkendecke bedeckte den Himmel, vereinzelte Busse fuhren vorbei und ein Heer an Taxen wartete in den Parkbuchten oder rollte in regelmäßigen Abständen an, um sich über Zufahrten in die Kolonnen an Fahrzeugen einzugliedern, die das städtische Straßennetz dominierten, wie maschinelle Parasiten, die die urbanen Venen der Metropole bevölkerten.
Reisende unterschiedlichster Nationalitäten strömten um mich herum aus dem Flughafen und verlangten rufend oder per winkender Gestik nach einer Transportoption. Geschäftsleute mit Aktentaschen aus Echtleder, Familien mit plärrenden Kindern, eine Gruppe in bunten, exotischen Gewändern, die nur indisch sprachen, eine Belegschaft von Delegierten irgendeines südländischen Landes, eine uniformierte Schulklasse, ein Trupp Eishockey-Sportler, dazwischen jede Menge Einzelpersonen, die ebenso verzagt wie ich nach einem Taxi Ausschau hielten, welches ihnen nicht ...
... direkt vor der Nase weggeschnappt wurde.
Nach zehn Minuten schien mir das Glück endlich hold zu sein, ein unbesetzter Wagen steuerte auf meine Position zu. Ich hatte meine Hand bereits zum Gruß erhoben, als sich von links plötzlich eine alte Dame mit einem Rollator in mein Sichtfeld schob. Das konnte doch einfach nicht wahr sein! Ich fluchte leise und überließ der betagten Lady das Taxi, ich hatte an diesem Tag bereits genug unerquickliche Begegnungen mit Menschen gehobenen Alters gemacht, dass ich wenig geneigt war, mir es jetzt auch noch mit einer Greisin zu verscherzen, indem ich mit ihr um ein verfluchtes Taxi focht.
Peu à peu kroch mir die Kälte unter die Kleiderschichten. Für längere Aufenthalte im Freien war ich nicht gewappnet. Mein weiblicher Stolz verbot es mir natürlich, mir selbst einzugestehen, dass ich mich falsch für die hiesigen Witterungen angezogen hatte, nichtsdestotrotz bibberte ich allmählich. Halbstiefel, eine dunkle Strumpfhose, blaue Jeans-Hotpants, ein Holzfällerhemd, dass besser aussah, als das es warmhielt, sowie eine gefütterte Jacke, waren offenkundig nicht hinreichend für die lokalen Wetterverhältnisse. Diese unzuverlässigen Wetter-Apps taugten einfach nichts! Und auf irgendwas musste ich die Schuld ja schieben.
Die Fahnen an den hochragenden Masten vor den Eingängen des Airports knatterten im böigen Wind, Motorengeräusche von startenden Flugzeugen oder von den zig Autos, die einherfuhren bestimmten den Lärmpegel, unterfüttert von ...