1. Verrat 8


    Datum: 19.05.2018, Kategorien: Hardcore, Autor: A-Beatrye

    von Jaqueline _K
    
    Diplomatische Zwischenfälle
    
    Es dauerte zwei Tage und einen Genvergleich, bis auch meinem Vater klar war, dass seine neue Vorzeigetochter nicht seine Tochter war sondern dieses heruntergekommene Emomädchen, das in der Küche in der Ecke saß und Kartoffeln schälte. Zwei Tage, in denen meine Mutter die neue Tochter auf ihren Präsentationstouren durch Kinderkrankenhäuser und Hilfswerke schleifte und sie so fern von allen Unterlagen meines Vaters hielt. Und ihren Leibwächter gleich mit. Zwei Tage, in denen mir klar wurde, dass es Gerechtigkeit für mich bei der Geschichte nicht geben würde. Denn wenn ich offiziell wieder auftauchen würde, so wie ich jetzt aussah, würde auch das einen diplomatischen Vorfall erzeugen. Und das genau war das größte Problem bei der Geschichte. Keiner der Beteiligten durfte das Gesicht verlieren. Zumindest nicht öffentlich. Nicht die Kroaten, nicht die Bosnier und vor allen nicht mein Vater. Also würden sie alles diplomatisch unter den Teppich kehren. Entsprechend betrübt saß ich Abends bei Tante Mag am Tisch.
    
    „Was hast du kleines?“
    
    „Ich werde wohl bald abreisen müssen“, sagte ich betrübt.
    
    „Ohne dein Wiedersehen mit der Familie zu feiern?“
    
    „Ja. Wenn das einer mitbekommt, wäre das ein diplomatischer Vorfall und das darf nicht passieren.“ „Und deine Entführung?“
    
    „Mein Teil davon ist nie passiert.“
    
    „Die Rettung von Hans Schiff und die dazu gehörende Belobigung?“
    
    „Auch nie passiert. Ich kann ja nicht an zwei ...
    ... Orten zu gleichen Zeit gewesen sein.“
    
    „Und die Entführer?“
    
    „Bekommen ein diplomatisches Dudu und dürfen gehen.“
    
    „Wo bleibt da die Gerechtigkeit?“
    
    „Die wird auf der Schlachtfeld der Diplomatie verraten. Hauptsache nach außen wirkt der schöne Schein.“
    
    Tante Mag knetete ihre Finger. Das machte sie immer, wenn ihr etwas überhaupt nicht passte. Ihre Tochter machte die gleiche Geste. Plötzlich erhellte sich ihre Miene. Sie hatte wohl eine Idee.
    
    „Lust auf ein bisschen eigene Diplomatie?“, fragtesie mit einem verschmitzen Lächeln.
    
    „Ja, wenn es etwas Gerechtigkeit in die Sache bringt.“
    
    „Okay. Also mir viel gerade ein, dass ich letztens mit einer Freundin aus der kroatischen Botschaft essen war. Die erzählte mir, dass der Herr Botschafter ein Faible für junge Mädchen hat. Keine seiner weiblichen Angestellten ist vor ihm sicher.“
    
    „Aha und du denkst, weil ich Sex recht locker sehe und mit Elli und deinem Sohn gleichzeitig den Beischlaf fröhne, hab ich kein Problem, dem alten Lüstling zu verführen.“
    
    Sie grinste und sagte „Ja.“
    
    „Nein.“
    
    „Doch. Er ist jung.“
    
    „Und das macht es nicht besser.“
    
    „Du sollst ihn nur verführen. Du sollst nicht mit ihm Schlafen.“
    
    „Und wo soll ich den verführen?“
    
    „In der deutschen Botschaft. In deinem Zimmer. Dabei lässt du dich von deinem Vater erwischen.“
    
    „Der denkt doch eh schon, dass ich nur Dreck bin. Und da soll ich ihm das nochmal beweisen?“
    
    „Du verstehst mich nicht. Was darf der Botschafter von Kroatien nicht ...
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