1. Pragmatische Romanze


    Datum: 19.05.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: byhardcorefrank

    ... unmöglich!"
    
    "Aber ich werde niemals Kinder bekommen können!" stieß Susan voller Qual hervor, brach abermals in Tränen aus und erzählte von einer Abtreibung, die schon mit 15 Jahren in einer kleinen, verschwiegenen Privatklinik durchgeführt worden war. Allerdings hatte es bei dem Eingriff Komplikationen gegeben, infolge derer Susan nie wieder schwanger werden konnte.
    
    "Aber versteh' doch: Ich bin ein selbstsüchtiges, verdorbenes Früchtchen!" schluchzte sie voller Verzweiflung, als sie am Ende ihrer Beichte angelangt war. "Und seit drei Jahren bin ich nicht einmal mehr eine richtige Frau, die ihrem Partner Kinder schenken kann! Willst du jetzt immer noch behaupten, daß du mich liebst?"
    
    "Baby, für große Zukunftspläne sind wir wohl beide noch ein bißchen zu jung," entgegnete ich mitfühlend. "Außerdem möchte ich gar keine Kinder, sondern einfach nur dich! Du mußt wissen, daß ich nicht die optimistische Frohnatur bin, die viele in mir sehen! Ich halte das menschliche Leben sogar für eine ziemlich sinnfreie Angelegenheit, die man nicht unbedingt weiter vererben muß! Außerdem schätze ich meine Ruhe und Beschaulichkeit. Mit der aber ist es endgültig vorbei, wenn man erst einmal Kinder am Hals hat! Wenn sich in dieser Welt jedoch zwei Menschen begegnen, die einander wenigstens ein bißchen Trost und Freude schenken können, wie dies bei uns beiden offenbar der Fall ist, reicht mir das vollkommen! Daß das perfekte Glück sowieso weiter nichts als ein Hirngespinst ist, solltest du ...
    ... mit deiner bewegten Vergangenheit eigentlich besser wissen als ich Theoretiker! Ich für mein Teil mag dich jedenfalls genauso, wie du bist, und würde gern dein Boyfriend sein!"
    
    "Nun, zumindest haben wir zwei eine Menge Spaß beim Ficken!" entgegnete sie auf ihre unnachahmlich direkte, ein bißchen trockene Art, wobei ihre Lippen bereits wieder dieses zauberhaft freche, diesmal allerdings auch ein bißchen melancholische Lächeln formten, das ich bis heute liebe. Dann küßte sie mich noch einmal, und wir umarmten einander so fest als wollten wir den anderen nie wieder loslassen.
    
    Nun, wir kamen tatsächlich nicht mehr voneinander los, und das ist bis auf den heutigen Tag so geblieben.
    
    Mit der Monogamie oder gar einem spießigen Familienleben mit zwei Kindern, Katze und Köter hatten wir beide seit jeher nicht viel im Sinn. Dementsprechend locker, entspannt und offen ist auch die Beziehung, die wir führen. Nach wie vor lebt jeder von uns in seiner eigenen Wohnung und treibt es immer wieder einmal mit anderen Partnern, Susan gelegentlich sogar mit Mädchen, weil ihr die heimlichen Lesbenspiele in den Schlafräumen der Besserungsanstalt, die sie als pubertierender Teenager erlebte, immenses Vergnügen bereitet hatten.
    
    Zudem sind wir beide beruflich ausgesprochen erfolgreich und haben Jobs, in denen man nicht allzu oft zu Hause ist. Konkret gesprochen: Ich bin Journalist, sie arbeitet als Tourenplanerin für ein bekanntes, rund um den Globus tätiges Reiseunternehmen. Alles in allem ...