1. Jasmins Traum vom Trampen


    Datum: 29.05.2020, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byLutassa02

    Es war ein Mittwochmorgen im Sommer und die Sonne schien, obwohl Regen angekündigt wurde. Andreas war auf dem Weg zur Arbeit und lustlos quälte er sich durch den Essener Stau. ‚Eben noch einmal anhalten und beim Bäcker Kaffee trinken', dachte er sich, denn er hatte heute gar keine Lust ins Büro zu fahren. So stand er wenige Minuten später gemütlich an einem Tisch vor der Bäckerei, genoss die Morgensonne und beobachtete die Leute.
    
    Ihm fiel eine Gruppe Mädchen auf, die an der Bushaltestelle warteten und rumalberten. Er sah so etwas gerne. Das erinnerte ihn an seine Schulzeit und es gab für ihn nichts Schöneres als ein lachendes Mädchengesicht. Der Bus kam und hinter dem Bus hielt ein Golf. Der Fahrer vom Golf hupte und von den Mädels hörte er: „Das ist Lars, komm wir fahren bei ihm mit."
    
    Sofort liefen sie hin und der Bus fuhr weiter. Drei passten in den Golf, für die Vierte war kein Platz mehr und sie musste draußen bleiben. ‚Klasse Freundinnen', dachte er sich, statt zusammenzubleiben, wurde die Zurückgelassene aus dem Auto noch ausgelacht. Wut und Verzweiflung zeichnete jetzt ihr Gesicht, dabei hatte sie vorhin so süß gelacht. Eigentlich passte sie auch nicht zu den Anderen. Ihre schulterlangen glatten Haare, dazu Jeans und Sweatshirt, das wirkte eher unscheinbar. Die anderen waren dünner und länger als die Zurückgelassene, halt sehr aufreizend gekleidete Modepüppchen. Mit denen konnte Andreas nichts anfangen, ihm gefielen eher die kleinen Unscheinbaren, so wie die ...
    ... Kleine mit ihrer ca. 160 cm Größe. Mittlerweile hatte Andreas seine Kaffeetasse leer und irgendwie wollte er ihr helfen. So ging er an ihr vorbei zu seinem Auto und sprach sie im Vorbeigehen an.
    
    „Schöne Freundinnen hast du. Wo musst du denn hin?"
    
    „Gesamtschule Nord", antwortete sie verdutzt.
    
    „Da komm ich vorbei, kannst bei mir mitfahren."
    
    Jasmin schaute ihm in die Augen, überlegte kurz und folgte ihm zum Auto.
    
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    ‚Mist, wieder haben die mich im Stich gelassen und ausgelacht. Jetzt komme ich wegen denen zu spät zum Wandertag und der sollte doch unser letztes gemeinsames Treffen nach der schriftlichen Abiturprüfung sein. Erst kommen sie zu spät zum Treffpunkt, dann lassen sie mich alleine stehen und jetzt habe ich den letzten Bus verpasst, um rechtzeitig an der Sammelstelle zu sein. Die hatten sich wie früher benommen, vor meinem achtzehnten Geburtstag. War deren - feste Freundschaft für immer - nur, weil ich schon Kippen und Alk kaufen durfte?'
    
    Meine Verzweiflung war wohl nicht zu übersehen, denn es sprach mich ein Typ an und wollte mich zur Schule mitnehmen. Erst wollte ich ihn abwehren, doch dann schaute ich in seine Augen. Nein, da konnte ich nicht widerstehen. Warum sind solche Augen immer in Typen, die wesentlich älter sind? Wie ferngesteuert folgte ich ihm zu seinen Wagen und er fuhr schnell los. Er stellte sich als Andreas vor. Sofort entstand eine Unterhaltung zwischen uns und ich glaubte, noch nie so viel geredet zu haben. Irgendwie faszinierte ...
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