1. Erlaubnis zum Shoppen


    Datum: 01.06.2020, Kategorien: Betagt, Autor: bybongo61

    „Und was machen wir jetzt?" Katrin sah mich mit einem ärgerlichen Gesichtsausdruck an.
    
    Unsicher zuckte ich mit den Schultern. Wir beide waren gerade von unseren Männern versetzt worden. Wir hatten schon lange diesen Trip in die Stadt abgesprochen. Während unsere Männer sich das Fußballspiel gönnen durften, wollten Katrin und ich den Samstag zum Bummeln nutzen. Wir hatten uns dann um 19.00 Uhr in der Fußgängerzone verabredet und wir beide hatten uns deshalb auch schon auf ein gemütliches Abendessen in irgend einer urigen Kneipe gefreut. Aber jetzt?
    
    Unsere Göttergatten hatten uns eben per SMS mitgeteilt, dass sie Gerd und Heinz, zwei Arbeitskollegen im Stadion getroffen hatten und sie würden sich wohl „etwas" verspäten. Und was „etwas" heißen konnte, hatten wir beim letzten Mal erlebt. Unsere beiden Fußballfans waren erst am nächsten Morgen nach Hause gekommen, wobei wir keine Ahnung gehabt hatten, wie sie das in ihrem Zustand alleine noch hingekriegt hatten.
    
    „Und dass ist der Oberhammer", fauchte Katrin dann auch noch, als ihr Handy erneut eine ankommende SMS mit lauten Brummen angekündigt hatte und hielt mir ihr Handy entgegen.
    
    Auch in mir stieg die Verärgerung, als ich den Text las: „...ihr findet sicher noch ein Geschäft zum shoppen!"
    
    „Dann gehen wir eben alleine essen", machte ich schließlich etwas frustriert einen Vorschlag.
    
    Katrin schüttelte den Kopf: „Nein, so einfach machen wir es den Herren der Schöpfung dann nicht. Wenn SIE meinen, dann gehen WIR ...
    ... halt shoppen!"
    
    „Du willst wirklich nochmals einkaufen? Und dann können wir auch noch das ganze Zeugs mit durch die Gegend schleppen."
    
    Katrin kniff die Augen zusammen und begann zu überlegen. Und ich wusste, wenn meine Freundin diesen Gesichtsausdruck zu Tage legte, dann war Vorsicht geboten. Obwohl ich noch keine Ahnung hatte, was dabei herauskommen würde, so war ich mir jetzt schon sicher, dass Anton, ihr Mann, sich nicht noch einmal mit diesem Text herausreden würde.
    
    Dann begann sie grinsen und mir war klar, dass sie etwas im Schilde führte. Und so folgte ich ihr zunächst, als sie in Richtung der Arkaden ging.
    
    „Und, was willst du machen?" fragte ich.
    
    „Wirst schon sehen!"
    
    Zwar war die Antwort nicht befriedigend, aber zumindest blieb es spannend. Auch wenn wir weiter über unsere Männer lästerten, so blieb mir nicht verborgen, dass sie nach irgend etwas suchte. Ihre Augen huschten förmlich umher, als ob sie ein bestimmtes Gebäude oder Geschäft suchen würde.
    
    Und schließlich begann sie zu grinsen und als ich ihrem Blick folgte, fühlte ich förmlich, wie mir die Röte ins Gesicht schoss.
    
    „Nein Katrin, da gehe ich nicht hinein!" protestierte ich.
    
    „Warum denn nicht. Wenn wir unseren Männern erzählen, wo wir waren, bekommen sie bestimmt Stilaugen."
    
    „Wenn sie es uns überhaupt glauben!", wollte ich meine Freundin wieder auf den Boden der Realität zurück holen.
    
    „Das werden sie", meinte sie bestimmt, „ich bin mir sicher, die haben Werbeartikel, zum Beispiel ...
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