1. Der Fetisch-Bauernhof 05


    Datum: 03.06.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byPhiroEpsilon

    ... "Ich bin eine Weiterentwicklung von Tara, dem virtuellen Assistenten. Der Hauptunterschied besteht darin, dass meine Wissensbasis viel größer ist und lokal gehalten wird. Ich höre alles, was im Hotel gesprochen wird, aber kein Laut davon dringt nach außen."
    
    "Sie— du hast eine extrem natürliche Sprechweise."
    
    "Es kann sein, dass eine gewisse Anita Larson-deVille daran nicht ganz unschuldig ist."
    
    "Anita deVille", erklärte Johanna, "ist die Ehefrau von Thomas deVille."
    
    "Ach!", meinte ich. "Die Sommersprossige."
    
    "Genau. Und seitdem sie freien Zugriff auf Toms Spielereien hat, beschäftigt sie sich damit, den Robotern dumme Sprüche beizubringen."
    
    "Nicht 'dumme Sprüche'", widersprach Galadriel. Sie widersprach erstaunlich oft. "Sprachbilder. Wechselnde umgangssprachliche Ausdrücke statt formaler Sprache. Meine Sprechweise
    
    klingt
    
    menschlicher als die anderer Sprachsysteme, weil ich über eine weit größere Auswahl an linguistischen Regeln und Textschnipsel verfüge als diese Spionage-Apps. Und diese Basis wächst mit jedem 'dummen Spruch' den einer hier im Hotel von sich gibt. Gelle, Johanna?"
    
    Johanna fiel das Gesicht herunter, und ich brach in Gekicher aus. "Da hast du ihr's aber gegeben."
    
    "Danke", sagte Galadriel. "Die Formulierung 'Da hast du ihr's aber gegeben' kannte ich noch nicht. Ich nehme an, es ist ein Synonym zu 'es jemandem zeigen'?"
    
    "Richtig", sagte ich kichernd. "Sehr richtig."
    
    "Okay", sagte Johanna säuerlich grinsend. "Machen wir mit ...
    ... der Einführung weiter. Also: Gelbes Licht heißt, du erklärst den Gästen, warum du da bist. Rotes Licht heißt 'Bitte nicht stören'. Grün, das Zimmer ist leer und die Tür öffnet sich."
    
    "Wenn das gelbe Licht blinkt", vervollständigte Galadriel, "gibt es im Zimmer eine Notsituation. Möglicherweise hat jemand das systemweite Safeword, nämlich die dreifache Wiederholung des Wortes 'rot', benutzt, oder eines der persönlichen Bänder hat bedrohliche Lebenszeichen festgestellt."
    
    Ich hob das Band vor meine Augen. "Was?"
    
    "Blutdruck", sagte Johanna. "Atmung, Herzschlag und Blutzucker. Die nächste Generation soll noch vier Parameter mehr beherrschen."
    
    "Auf jeden Fall muss in einem solchen Fall jemand am Empfang deinen Eintritt in das Zimmer autorisieren. Vier-Augen-Prinzip."
    
    "Und du überwachst das alles?"
    
    "O nein. Das kann die alte Zentralsoftware ganz allein."
    
    Klang das etwa herablassend? Wow!
    
    "Ich bin nur für die Kommunikation zuständig. Ich höre 'rot, rot, rot' natürlich auch, könnte aber nur verbal alarmieren. Die Bänder der jeweils nächsten Mitarbeiter blinken zu lassen, ist eine Low-level-Funktion."
    
    Das hörte sich aber fast so an, als sei sie—das Computerprogramm—neidisch auf "die alte Zentralsoftware".
    
    Die Farbe wechselte auf Grün und ich öffnete die Zimmertür.
    
    "Nett", sagte ich, nachdem ich mich umgeschaut hatte. "Aber ein wenig kahl."
    
    Die Wände in dem Zimmer waren hellgrau, die Decke auf dem übergroßen Bett war etwas dunkler, der Fußboden und das ...
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