Cuisine Internationale Episode 06
Datum: 23.05.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byarne54
... ihm erkläre, grinst er mich breit an.
"Warum sollst du es besser haben als ich. Wie du weißt, ist meine Lebensgefährtin die Frau meines besten Freundes gewesen und als er sie betrogen hat, hat sie sich scheiden lassen. Nach einigen Jahren des Werbens habe ich sie nun für mich gewonnen. Aber du und Sonja? Das hätte ich nie gedacht. Nach deinen zwei Ehen und dem Theater mit Vreni. Aber warum auch nicht. Sie ist hübsch, nett, eine gute Köchin und hat ja schon zwei süße Mädels. Da musst du nix mehr beweisen, hahahaha!"
"Blödmann! Nach der ganzen Scheiße mit Veronika habe ich eigentlich keine Lust mehr auf eine Beziehung, egal mit wem. Es reicht mir vorläufig. Und Sonja ist halb so alt wie ich. Das würde niemals funktionieren."
"Ach, Bruder, denk dir nichts dabei und greife zu. Bei ihr lohnt es sich. Und alt werden sie von selber."
Ich schüttele fassungslos den Kopf. Mein kleiner Bruder und seine ihm eigene Logik.
Aber ich fange an nachzudenken. Kann es sein, dass Sonja die Frau ist, mit der ich mir ein gemeinsames Leben vorstellen könnte. Ich bin voller Zweifel. Ich bin doppelt so alt wie sie, seit einigen Jahren geschieden und ich habe mich an mein freies und unabhängiges Leben gewöhnt. Zudem waren meine letzten Beziehungen zwar sehr erfüllend und auch aufregend, aber fürs Herz und Gemüt war außer bei Margareta nichts dabei.
Und nun Sonja. Ich habe sie ein wenig kennengelernt und sie hat etwas in mir zum Schwingen gebracht. Ich vermisse meine Kinder und das ...
... Gefühl eine Familie zu haben, die auf mich wartet und auf die ich mich freue. Ich mag sie und ihre beiden kleinen Mädels sehr und obwohl wir nur auf freundschaftlicher Basis miteinander verkehren, spüre ich vonTag zu Tag mehr, wie ich mich von ihr angezogen fühle.
Ich genieße es, sie im Arm zu halten, sie zu fühlen, zu riechen und mit ihr zu reden.
Wie geht es weiter und kann und soll es überhaupt weitergehen?
*
Die nächsten zwei Wochen vergehen unsäglich langsam. Obwohl ich es rundum abstreiten würde, fehlt mir Sonja hinten und vorne. Das allmorgendliche Kaffeetrinken und das Herumalbern mit Aline und Sabine, die mir mehr an Herz gewachsen sind, vermisse ich mehr, als ich mir eingestehen würde. Endlich zwei Ruhetage.
Um 4 Uhr morgens düse ich ab, da ich mehr als 300 km zurückzulegen habe. Am Staffelsee angekommen, frage ich in der Klinik nach Sonja und werde in den Garten geschickt, wo ich sie ein Buch lesend antreffe. Als sie mich erblickt, springt sie auf, rennt auf mich zu und fällt mir um den Hals.
"Du bist wirklich gekommen. Mein Gott, was freue ich mich."
Ich schaue ihr in die Augen und kann mich nicht zurückhalten. Ich nähere mich ihren vollen Lippen und plötzlich küssen wir uns leidenschaftlich und heftig.
Ich versuche noch einmal, einen Rückzieher zu machen, schiebe Sonja von mir und sage gegen meine Überzeugung:
"Sonja, nein, das dürfen wir nicht. Das ist grundverkehrt."
Sie packt mich an den Schultern.
"Das ist mir egal, Armin. Die ...