1. Die Rache


    Datum: 24.06.2020, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byswriter

    ... Vergewaltigung hatte Sergej scheinbar darauf bestanden, dass seine Frau engmaschiger überwacht wird, und so musste Irina zum einen die Wellnessbesuche reduzieren und zum anderen zulassen, dass ihre Bodyguards ihr bis in die Behandlungsräume folgten. Nach etlichen Wochen der Ruhe lockerte Sergej die Auflagen. Sehr wahrscheinlich auch deshalb, weil seine Frau keine Gefahr witterte und es leid war, sich bei ihrer Entspannung von einem von Sergejs Leibwächtern beobachten zu lassen. Inzwischen blieb der stämmige Russe mit der Knarre unter dem Sakko im Eingangsbereich der Wellnessoase sitzen und wartete darauf, bis die Frau seines Bosses ihre Behandlungen hinter sich gebracht hatte. Und hier tat sich nun für Mark die Gelegenheit auf, an Irina heranzukommen. Natürlich wollte auch dieser Plan gut durchdacht werden, doch da Mark kaum etwas anderes in seinem Leben hatte, für das sich der Einsatz lohnen würde, investierte er jede freie Minute dafür. Mit jedem Durchspielen des Plans kristallisierte sich mehr und mehr heraus, dass es durchaus eine Chance für ihn gab, Irina zu begegnen und Sergej den nächsten Stich in seine Seele zu versetzen.
    
    An einem Samstagmorgen legte er sich auf die Lauer, und wie gewohnt erschien Irina Punkt zehn Uhr in Begleitung eines Leibwächters im Wellnessinstitut. Mark hatte sich Zugang zum Gebäude verschafft und versteckte sich in einem Putzmittelraum. Seine Pistole trug er am Körper. Statt eines Messers hatte er einen anderen Gegenstand dabei, den er ...
    ... einzusetzen gedachte. Irina suchte den Behandlungsraum auf, während ihr Begleiter erwartungsgemäß im Empfangsbereich sitzen blieb. Jetzt war der Moment der Entscheidung gekommen. Mark schlüpfte aus seinem Versteck und sah sich hastig um. Er hatte sich wie ein Mitarbeiter des Instituts gekleidet. Das Outfit der Angestellten bestand im Wesentlichen aus einem weißen Poloshirt und kurzen Stoffhosen. Beides hatte sich Mark besorgt und die Kleidungsstücke mit ähnlich aussehenden Emblemen versehen, sodass er wie ein Mitarbeiter des Instituts gekleidet war. Da es sich um eine alles andere als kleine Einrichtung handelte, wuselten zahlreiche Männer und Frauen umher, die sich um die Belange der Kunden kümmerten. Dank ständig wechselnder Mitarbeiter, denn das Institut gehörte zu einer Firmenkette, tauchten immer wieder neue Gesichter bei den Angestellten auf, sodass Mark nicht weiter auffiel, als er sich mit selbstsicheren Schritten in Richtung Behandlungsräume begab.
    
    Er hatte sich die Grundrisse des Gebäudes besorgt, war bereits einmal heimlich eingedrungen und hatte sich genau umgesehen und sich alles eingeprägt. Daher wusste er, von wo der Angestellte kommen würde, der Irina zu massieren gedachte. Heute handelte es sich um einen schlanken Mann, den Mark auf Ende 20 schätzte. Ihn zu überwältigen würde kein Problem darstellen. Das Institut war ziemlich verwinkelt und bot zahlreiche Möglichkeiten, sich zu verstecken bzw. sich unbemerkt zu bewegen. Als der Angestellte an Mark vorbei kam, ...
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