1. Die Rache


    Datum: 24.06.2020, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byswriter

    ... zurückkehren zu wollen. Mark zeigte sich fassungslos, war verzweifelt und brachte alle Redekunst auf, um Susanne von ihrem Vorhaben abzubringen, doch alle Versuche waren zum Scheitern verurteilt. Nun war er alleine, lebte ohne Frau und Tochter in dem großen Haus. Er hatte alles verloren: seine große Liebe, sein Kind, seine geliebte Familie. Wie hatte er nur so töricht sein können, zu glauben, dass sich seine Probleme auf diese Weise regeln ließen? Wie hatte er sich sicher sein können, dass Susanne und seine Tochter sich mit dem Russen einließen und hinterher wäre alles geregelt und sie könnten glücklich und zufrieden bis zu ihrem Lebensende weiterleben? Das war naiv gewesen und egoistisch. Was hatte seine Tochter durchmachen müssen? War sie nun gezeichnet für den Rest ihres Lebens?
    
    Mark steigerte sich in seine Verzweiflung hinein, spürte eine unbändige Wut in sich aufsteigen. Auf sich und vor allem auf Sergej. Dieses miese russische Verbrecherschwein. Sergej hatte ihm alles genommen, sein Leben zerstört, seine Familie auseinandergebracht. Je länger Mark nachdachte, umso stärker richtete sich sein Zorn auf den Russen, der die Hauptschuld an allem trug, was geschehen war. Sergej ... Der Russe ... Der Feind ... Er würde sich rächen. Mark war sich sicher. Er würde Rache nehmen. Er wusste nicht, wie er das anstellen sollte, aber er würde einen Weg finden. Er würde tun, was er schon viel eher hätte tun sollen. Sergej hatte ihn gezwungen, seiner Familie Leid anzutun. Nun ...
    ... würde er Sergejs Familie Leid zufügen und somit dem schmierigen Russen schaden. Für Susanne, für Emilie und besonders für sich selber. Er würde sich rächen, Sergej zu Fall bringen und es ihm heimzahlen. Früher oder später würde dieser Verbrecher büßen müssen. Es war nur eine Frage der Zeit.
    
    Drei Monate später:
    
    Mark kontrollierte seine Waffe. Die Pistole wog schwer in seiner Hand. Er betrachtete sie von allen Seiten und konnte immer noch nicht recht glauben, dass er nun bewaffnet war. Noch unglaublicher kam ihm die Idee vor, was er mit der Waffe anzustellen gedachte. Wie leicht es doch gewesen war, in den Besitz der Schusswaffe zu gelangen. Man musste nur in der richtigen Gegend nach den richtigen Leuten fragen und eine Tüte mit Bargeld dabei haben, dann war es verdammt einfach, eine nicht registrierte Waffe sein Eigen nennen zu können. Die Verkäufer waren Albaner oder Serben gewesen. Mark wusste es nicht bestimmt, aber es spielte auch keine Rolle. Sie hatten sein Geld angenommen, ihm die Pistole mit ausreichend Munition überreicht und ihr illegales Geschäft so selbstverständlich abgewickelt wie den Kauf neuer Schuhe. Er hatte das Haus verkaufen müssen und sich vorübergehend eine kleine Wohnung gemietet, von der aus er seine Pläne schmiedete und seinen Rachefeldzug gegen Sergej plante.
    
    Seine Schulden hatte er in der Zwischenzeit beglichen. Auch die bei dem Kredithai, für den die Angelegenheit erledigt war. Aber nicht für Mark. Mark hatte seine Firma halbwegs rentabel ...
«12...456...31»