1. Ein sexualmedizinisches Experiment 02


    Datum: 29.06.2020, Kategorien: BDSM Autor: byronnetmassi

    ... entweder den lang ersehnten Höhepunkt oder dieses Zimmer würde sie zum Tratsch-Thema Nr. 1 machen und dafür sorgen, dass sie sich nie mehr in der Klinik blicken lassen konnte.
    
    Lena ging Petras Bestimmungen noch einmal durch. Am krassesten fand sie die Regel, dass sie nur einen Versuch starten durfte. Krass war das wegen der Konsequenz, die Lena daraus ziehen musste: Selbst wenn sie erwischt würde, musste sie weitermachen bis zum Orgasmus. Erst dann war sie frei. Rational betrachtet war es logisch: Einfach weiter zu machen, wenn jemand in den Raum kam, würde die Peinlichkeit kaum noch steigern. Dann war sie eh schon erwischt, dann konnte sie es auch zu Ende bringen. Aber Lena schauderte allein bei dem Gedanken. Sie wusste, dass sie es schaffen würde. Und dann hätte sie im Fall der Fälle doppelt verloren: unermessliche Scham und doch keine Erlösung von der Geilheit.
    
    Lena hielt eine Weile inne und überlegte.
    
    Immer wieder gingen Menschen auf dem Gang entlang, direkt an der Tür zum Aufenthaltsraum vorbei. Sie würde ihren Versuch natürlich nachts starten. Natürlich schon in der folgenden. In der Nacht von Sonntag auf Montag war immer am wenigsten los. Die Kollegen, die Nachtdienst hatten, waren entweder auf dem Posten oder lagen im Schlafraum. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand in den Aufenthaltsraum käme, war nicht allzu hoch.
    
    Wieder ging jemand auf dem Korridor an der Tür vorbei. Wieder erschrak Lena etwas. Ja, auch in der Nacht würden hier Menschen vorbeikommen. ...
    ... Sie hätte keine absolute Ruhe. Und wenn sie jedes Mal, wenn sie Geräusche auf dem Gang hörte, erschrak und kurz innehielt, würde sie es nie schaffen. Dann würde sie sich nie auf ihre Erregung konzentrieren können.
    
    Und es war auch so irrational: Wenn jemand vor der Tür stand und eintreten wollte, wäre es eh zu spät. Dann gäbe es keine Flucht mehr für Lena. Sie wäre nackt und, selbst wenn sie die Hände noch wegzöge, ihre Feuchtigkeit und ihr schweres Atmen würden sie verraten. Wieder erschauderte sie bei dem Gedanken.
    
    Dann kam ihr eine Idee.
    
    Sie musste sich die Ruhe und die Abgeschiedenheit selbst verschaffen. Sie musste einfach Kopfhörer tragen und sich die Augen verbinden. Dann würde sie nicht hören, wenn jemand auf Gang vorbeikam. Sie bekäme es nicht einmal mit, wenn jemand den Raum betrat und sie sah. Lena wurde es heiß und kalt bei dem Gedanken, dass jemand hereinkommen könnte und direkt vor ihr stünde, während sie sich nichts ahnend zum Höhepunkt fingerte.
    
    Aber es war die einzige Möglichkeit. Und wenn sie sich mit transparentem Klebeband die Augen verband, verstieß das auch nicht gegen Petras Regeln. Dann war das keine Maske. Außerdem konnte sie sich Klebeband im Gegensatz zu einer Augenbinde nicht in Panik in einem Sekundenbruchteil selbst von den Augen reißen. Am besten würde sie auch die Kopfhörer gut am Kopf verkleben. Dann würde sie auch die nicht einfach los. Ja, wenn sie das tat, war sie, ob sie wollte oder nicht, von der Außenwelt abgeschnitten und würde ...
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