1. Vom Schrott gerettet Teil 01


    Datum: 04.07.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byLingwe

    ... reparierst.", sagte ich und lächelte sie an bevor ich meinen Blick der anderen Frau zuwandte, die geduldig neben uns stand. „Wer bist du?"
    
    „Ich bin Rosie." Sie knickste kurz, wobei sie den Stoff ihres Sommerkleides mit ihren sommersprossigen Händen hielt. „Schön, dich kennenzulernen, Lisa."
    
    „Rosie ist ein Android, wie du", erklärte Emily.
    
    Etwas überrascht betrachtete ich Rosie genauer. „Sie wirkt sehr menschlich."
    
    „Ich habe sie noch ein bisschen verbessert, aber sie war schon ein Spitzenmodell unter den Lustbots als sie rauskam. Die haben sich mit Details wirklich Mühe gegeben. Aber, naja, sie ist vor sechs, sieben Jahren weggeworfen worden. Ich habe sie von einem Schrottplatz geholt und wieder flott gemacht, wie dich. Ich habe sie nun schon eine Weile bei mir." Sie hielt inne und fügte dann schnell hinzu: „Sie ist... nur meine Assistentin. Ich nutze ihre anderen Fähigkeiten nicht."
    
    „Ihr müsst es nur sagen, Mistress", murmelte Rosie und Emily lief rot an.
    
    „W-wirklich, mir geht's gut." Sie sah auf mich herab und fügte an: „Ich habe es nicht geschafft, dass sie aufhört mich Mistress zu nennen. Ihr vorheriger Besitzer hat es irgendwie fest in sie installiert, der Spinner. Wie auch immer, lass uns deine Hand ausprobieren, okay?"
    
    Ich ballte meine Finger in eine Faust und spreizte sie dann wieder weit auseinander. „Sie funktioniert gut."
    
    „Rosie, halbzoll Rohrstück bitte." Emily nahm die Metallstange vom gehorsamen Androiden und legte das Ende in meine ...
    ... neue Hand. „Halt das."
    
    Ich zögerte. Der Fakt, dass ich als Reaktion auf einen direkten Befehl zögern konnte überraschte mich. „Du hast meine Gefügigkeitssoftware deaktiviert?"
    
    „Hm? Oh, ja. Die hat quasi keinen Nutzen. Nimm das Rohr, bitte."
    
    Ich tat es, aber meine Gedanken wirbelten noch immer wegen dieser Erkenntnis durcheinander. Seltsamerweise fühlte sich das Metall nicht so robust an, wie ich vermutet hätte.
    
    „Lass los... und, oh, ja, sieh dir das an." Sie hielt das Rohr in die Luft und zeigte mir, dass ich einen Handabdruck hinterlassen und es halb zusammengequetscht hatte. „Ich hatte so ein Gefühl, dass die Stärke nicht richtig eingestellt war. Das haben wir gleich..."
    
    Sie machte ein paar dutzend Tests mit mir -- nicht nur mit meiner Hand, sondern auch allen anderen Körperteilen, die sie ersetzt hatte. Mein Gesicht, meine Brust und meine Arme hatten neue Haut, deren Berührungsempfindlichkeit kalibriert werden musste, ein neues Herz pumpte Kühlflüssigkeit durch meinen Körper, die die Wärme über die neue Haut abgab, Reparaturen an meiner Lunge und Kehle... die Liste war lang. Schließlich ließ sie sich mit einem Seufzen in ihren Stuhl zurückfallen und verschränkte die Finger hinter ihrem Kopf.
    
    „Das war's fürs Erste. Ich schätze ich sollte..." Sie langte nach dem Schalter, der hinter meinem Ohr versteckt war, zögerte dann aber mit dem Finger auf dem Knopf. „Eigentlich... möchtest du an bleiben? Du bist weit genug zusammengeflickt, dass du auf unbestimmte Zeit ...
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