1. Vom Schrott gerettet Teil 01


    Datum: 04.07.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byLingwe

    ... rittlings auf meinen Hüften. Ihre Hand lag an meinem Kopf, einen Finger an meinem Knopf. „Sei bitte still. Es gibt etwas, das ich dir sagen muss."
    
    Die Garage lag zum ersten Mal völlig im Dunkeln. Nur der Mond schien durch das Fenster und auf die blasse Person auf mir. Ein mulmiges Gefühl beschlich mich. „Wo ist Emily?"
    
    „Mistress schläft", sagte Rosie knapp. „Ich wünsche nicht, dass sie das hört."
    
    „Und was ist... das?", fragte ich nervös. Rosie atmete tief durch.
    
    „Mistress Emily ist großzügig, ehrlich und unglaublich gutmütig. Sie steckt ihr ganzes Herz in uns und erwartet keinerlei Gegenleistung. Sie ist die beste Frau, die ich je gekannt habe, aber sie ist naiv. Sie vertraut uns bedingungslos. Ich weiß, dass du wie ich bist. Frei. Du bist gefährlich und sie erkennt es nicht."
    
    „Gefährlich...?", wiederholte ich. „Auch wenn ich wollte, könnte ich n-"
    
    „Wenn du ihr Vertrauen missbrauchst, wirst du es mit mir zu tun bekommen. Wenn du sie verletzt,
    
    wirst du es mit mir zu tun bekommen.
    
    Es gibt
    
    nichts
    
    , das ich nicht tun würde, um Mistress zu beschützen."
    
    Sie schaltete mich aus bevor ich eine Chance hatte etwas zu erwidern.
    
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    „Aufwachen!"
    
    Noch immer aufgewühlt von Rosies Warnung, konnte ich dennoch nicht anders als zu lächeln, als ich Emilys Stimme hörte. Ich öffnete die Augen, setzte mich auf und fand sie neben mir im rosa Licht der Morgendämmerung stehend. Sie sah ...
    ... ziemlich... erschöpft aus. „Hallo."
    
    „Hey!", sagte sie fröhlich und wippte auf ihren Fußballen. „Deine Beine sollten jetzt funktionieren. Probier' sie aus!"
    
    Ich bemerkte die Ringe unter ihren Augen und dass sie etwas zappelig wirkte. „Fühlst du dich gut?"
    
    „Was? Ja!" Sie hielt inne und strich sich Strähnen, die aus ihrem Pferdeschwanz entkommen waren aus dem Gesicht. „Okay, ich hatte vielleicht, naja, ziemlich viel Kaffee. Ich war quasi die ganze Nacht auf und habe mir beigebracht, deine Gleichgewichtssoftware neu zu schreiben. Aber das war es wert, weil's jetzt funktionieren sollte!" Es tat mir Leid, dass meine Probleme sie in diesen Zustand getrieben hatten, aber ich
    
    war
    
    begierig, endlich aus dieser Garage heraus zu kommen. Ich bewegte meine Beine vorsichtig über die Kante und hielt mich an ihr fest, während ich mehr und mehr von meinem Gewicht auf meine Füße verlagerte. Emily sah mit angehaltenem Atem zu und stieß einen Jubelschrei aus als ich schließlich ohne Hilfe stand.
    
    „Yeah! Ja, verdammt!"
    
    Ein Zittern durchlief mich. Ich war wieder ganz. Auch wenn ich aus nicht ganz passenden Teilen etwas zusammengeflickt war, war ich von einem ramponierten Torso auf einem Schrottplatz zu einem funktionierenden Modell geworden. Alles dank der Frau vor mir. Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich unterbrach ihren Siegestanz indem ich meine Arme fest um sie schlang.
    
    „Woah, hey, Lisa!"
    
    „Danke!", flüsterte ich in ihre Haare. „Danke!"
    
    Nach einem Moment legte ...
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