1. Die Vertreibung aus dem Paradies 03


    Datum: 12.07.2020, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byRomeoReloaded

    ... Bemühungsversprechen hingehalten.
    
    Aus reiner Not kam er sogar auf eine verrückte Idee. Nur als Übergangslösung natürlich. Eigentlich Wahnsinn, aber irgendwie auch ... spannend. Als Eva mit den Kindern übers Wochenende zu ihren Eltern fuhr, blieb er zu Hause und lud Maria ein. Sie war überrascht, zögerte, nahm aber an.
    
    Samstagnachmittag stand sie mit dem Kinderwagen vor der Tür. Er ließ sie schnell herein, prüfte mit einem Blick auf die Straße, dass keiner der Nachbarn sie beobachtet hatte. Maria war beeindruckt. „Ist echt ein großes Haus. Und solide gebaut, was? Sieht aus, als wäre alles vom Feinsten."
    
    „Wenn man sich mit dem Bauen auskennt, weiß man, wo man sparen kann, ohne dass es auffällt."
    
    Sie ging auf die Galerie hoch, die den hohen Wohnessbereich umlief. „Papa & Mama" stand an einer Tür, „Kai" an der nächsten und „Alex" an der Dritten. Die Vierte war das Bad. Während sie es benutzte, bewunderte sie die Ausstattung. Schiefer und Edelstahl. Badewanne, eingelassene Dusche und ausgefallene Armaturen.
    
    „Man scheint gut zu verdienen bei der Stadt", rief sie Adam zu, der in der Küche Kaffee kochte.
    
    „Ingenieurbüro", rief er zu ihr hoch, „und das meiste gehört eigentlich noch der Bank."
    
    Sie öffnete eine Tür, an der „Arbeit" stand und betrachtete die vielen Pläne auf dem Schreibtisch. Computersimulationen von schicken neuen Luxusbauten lagen da herum: „Eden Lofts". Baupläne, Katasterauszüge, Kalkulationen.
    
    Adam war überrascht, sie hier zu ...
    ... finden.
    
    „Sowas machst du auch?" fragte sie ihn. „Klar. Meinst Du, mit Hausbesetzern kann ich eine Familie ernähren? Das wird in Frankfurt gebaut. Schick, oder?"
    
    „Ja, und unbezahlbar für Normalsterbliche."
    
    Nachdem sie bei Kaffee und Kuchen mit David gespielt hatten, eröffnete er ihr seinen Plan.
    
    „Wir haben im Souterrain eine Einliegerwohnung. Die steht im Moment leer, weil Eva von unserem letzten Mieter so genervt war, dass sie noch nicht neu vermietet hat. Das wäre ideal für David und dich! Nur als Übergangslösung, bis du eine Sozialwohnung bekommst, natürlich."
    
    Maria fiel fast der Löffel in den Kaffee.
    
    „Bist du völlig übergeschnappt? Wie stellst du dir das denn vor? Oben himmlisches Familienleben und unten eine höllisch heiße Affäre, oder was?"
    
    „Na komm, so ist es doch auch nicht."
    
    „Doch Adam. Genau so ist es. Du benutzt mich in letzter Zeit wie eine Hure. Wolltest du das nicht eh mal? Mir was dafür zahlen? Wenn ich dein teures Haus hier sehe, sage ich, das kannst du gleich heute machen."
    
    Sie schaute sich die Einliegerwohnung dann doch an. Zwei Zimmer, Küche, Bad, alles modern eingerichtet. Die Fenster lagen zwar in einer Vertiefung, aber sie waren groß. Für ein Souterrain war es nicht dunkel.
    
    Maria schüttelte trotzdem den Kopf. „Du bist verrückt. Dauernd lügen. Immer, wenn ich deine Frau sehe. Schlimmer kann es doch nicht sein!"
    
    Er gab auf. Sie hörten Musik auf seiner teuren Stereoanlage, planten gemeinsam Marias Traumhaus, das sie irgendwann später haben ...
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