1. Out of Africa - Teil 03


    Datum: 16.07.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: byWespe

    ... Verbündeter, dein Komplize! Er tut dir nichts, er freut sich nur, weil du ihn mit nach Brits nehmen willst!'
    
    Julias Herz pochte, als wollte es zerspringen.
    
    Aber trotz aller Panik welche sie ergriffen hatte, drückte sie ihr Gesicht an seine Halsbeuge, genoss den Geruch seiner Haut, den Duft nach Erde, Stroh und Schweiß.
    
    "Sag mir deinen richtigen, deinen afrikanischen Namen!", flüsterte Julia.
    
    "Tayo ... mein Name ist Tayo -- geboren zum glücklich sein.", murmelte der Gärtner mit heiserer Stimme. Seine ausgetrocknete Kehle brannte.
    
    Julias Umarmung wurde fester, deutlicher. Wortlos presste sie ihren Körper an seinen Brustkorb.
    
    "Tayo...", formten ihre Lippen tonlos seinen Namen.
    
    Tayo schloss die Augen. Er war sich sicher, in diesem Augenblick zu träumen, einem narrenden Trugbild all der Götter, die ihm nicht wohl gesonnen waren, zu begegnen.
    
    Aber er konnte trotz der Panik die ihn erfasst hatte nicht widerstehen, er musste Julias Haare berühren. Seine große Hand strich vorsichtig über den Hinterkopf der weißen Frau, die noch immer still und bewegungslos in seinem Arm ruhte und glitt über deren seidige, weiche Mähne.
    
    Jetzt schloss auch Julia ihre Augen.
    
    Sie wusste, was sie hier zuließ war nicht falsch. Tayo war keiner der Männer, welche sie damals geschändet und missbraucht hatten.
    
    Und dennoch war es ein Fehler, ein Skandal, ein Vergehen, das sie zum Gespött und Gesprächsthema in ganz Leeudoringstad werden lassen würde, käme es je ans ...
    ... Tageslicht.
    
    Aber die Nähe dieses fremdartigen Mannes fühlte sich gut an, geborgen und sicher.
    
    Als sie die Bewegung von Tayos Händen auf ihren Haaren fühlte, zog wieder ein lustvoller Schauer über ihren Rücken.
    
    Nein!
    
    DAS durfte nicht sein!
    
    Nicht jetzt, nicht hier, nicht so ... nicht mit ... ihm!
    
    Wortlos löste sich Julia aus der Umarmung, stand auf und rannte verstört aus dem Stall ohne einen Blick oder ein weiteres Wort an Tayo zu richten.
    
    Als Julia an der Wand des Stallgebäudes gelehnt, die würzige Abendluft tief in ihre Lungen sog, schloss sie die Augen.
    
    Sie wusste, es war an der Zeit sich einzugestehen, dass sie auf dem besten Weg war, sich in Tayo zu verlieben.
    
    Konnte ... wollte sie das zulassen?
    
    Sollte sie, die Frau des Masters, ein heimliches Verhältnis mit ihrem schwarzen Gärtner eingehen?
    
    Hatte Joseph überhaupt die gleichen Empfindungen wie sie?
    
    Sollte sie John verlassen und ...? Ja. Und?
    
    Was würde passieren, wenn ...?
    
    Simbabwe?
    
    Ein Leben in einem primitiven Dorf, mitten im Busch, in einem winzigen Lehmhaus, das Dach gedeckt mit Gras? Ohne Strom, Kanalisation und fließendem Wasser? Eine Existenz inmitten der schwarzen Dorfgemeinschaft? Wäsche waschen am Fluss, wie vor 200 Jahren?
    
    Für sie?
    
    Als Weiße?
    
    Alles drehte sich ...
    
    Julia schüttelte entschieden den Kopf.
    
    NIEMALS!
    
    Aber Tayo ... sie wollte ihn, mochte ihn, alles andere zählte nicht.
    
    Entschlossen straffte sie ihren Körper.
    
    Sie war sicher keine starke Frau. Es ...
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