1. Out of Africa - Teil 03


    Datum: 16.07.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: byWespe

    Für Julia vergingen die Stunden des Nachmittags zäh wie Ahornsirup.
    
    In Abständen von höchstens zehn Minuten schaute sie auf ihre Armbanduhr, wartete, lauerte, freute sich und bangte gleichzeitig, dass der Kurier mit dem Paket pünktlich ankommen und Joseph ihn abpassen könnte, ohne das John seiner gewahr wurde.
    
    Tayo war schon seit einiger Zeit wieder zurück auf der Farm. Schweigend und verbissen belud er Johns 4x4 mit Werkzeug und Maschendraht, nachdem er ein lautstarkes Donnerwetter des Masters schweigend über sich ergehen lassen musste.
    
    Julia hatte ihn zwar sofort nach seiner Rückkehr von Johns Wutausbruch und ihrer Ausrede erzählen können, aber dies schütze den Schwarzen am Ende nicht vor den Launen des jähzornigen Farmers.
    
    Hedwig war am Nachmittag mit Taschen und Tüten beladen, auf das Beste gelaunt nach Hause gekommen. Bis zum Abendessen hatte sie sich in ihr Zimmer zurückgezogen, um zu packen. Julia wusste, dass sie die alte Dame nicht extra instruieren musste, John sprach ohnehin kein Wort, als unbedingt notwendig mit ihr.
    
    Außerdem hatte sich der Farmer für heute Abend wieder mit Christiaan und Ahrend verabredet. Heute Nacht musste auf Biegen und Brechen Billard gespielt werden.
    
    Julia nahm Johns Ankündigung lediglich mit einem Achselzucken hin, war sie doch froh, auf diese Weise den späteren Abend für sich zu haben und ihre Zeit mit den kleinen Geparden verbringen zu können. Dass John am Ende wieder vor einem gemeinsamen Abend mit Hedwig davon lief, ...
    ... war ihr auch ohne Diskussion mit ihm klar.
    
    Als Tayos Arbeitstag um 16.00 Uhr endete und er sich zum Farmtor begab, um auf den Kurier zu warten, griff Julia angespannt zu ihrem Handy und rief den Fahrer an, um sich nach seiner ungefähren Ankunftszeit zu erkundigen.
    
    Dieser Tag sollte einen glücklichen Ausgang finden.
    
    Der Kurier gab an, gerade die Stadtgrenze von Leeudoringstad zu erreichen, sodass in den nächsten 15 Minuten mit ihm zu rechnen war.
    
    Unruhig lief Julia durch das Haus. Sie hoffte, John in seinem Arbeitszimmer vorzufinden. Dessen Fenster war in Richtung Pferdekoppel, entgegengesetzt zum Tor ausgerichtet. Erleichtert fand sie John laut schnarchend auf der Terrasse. Augenscheinlich hatte ihm das Saufgelage letzte Nacht ordentlich zugesetzt.
    
    Nun konnte sie nichts anderes tun, als das Ende dieses Tages abzuwarten.
    
    Gegen 18.00 Uhr entschloss sich Julia, Melodie von der Koppel zu holen, um sie in ihren Stall zu bringen. So fiel es nicht auf, dass sie sich dort aufhielt und Julia konnte sich endlich Klarheit darüber verschaffen, ob das Paket mit der Gepardennahrung planmäßig angekommen war.
    
    Ihr Herz klopfte freudig, als sie einen großen Karton in der Stallbox auf Tayos Schlafplatz liegen sah. Er selbst kniete im frischen Stroh und spielte mit den immer zutraulicher werdenden Kätzchen.
    
    "Joseph! Ich freue mich so! Super, dass alles so hervorragend geklappt hat!", strahlte Julia übers ganze Gesicht.
    
    "Ja, Ma'am, alles gut gegangen. Master John war ...
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