1. Nina Teil 14


    Datum: 28.07.2020, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    Sie stand erst gegen elf Uhr auf und fand unten allesamt im Aufbruch vor. Jean und Kathrin wollten in die Stadt, gemeinsam mit Natalia und den Kindern. Sie fragten Nina, ob sie nun mitwolle, aber das schöne Mädchen hatte irgendwie doch keine rechte Lust. Ein paar Stunden allein zu sein wäre sicherlich auch mal ganz schön, dachte sie, die Schweden sind heute auch unterwegs und holen den Bruder vom Flughafen ab, dann gibt es ohnehin wieder Aufregung genug. „Ich bleibe hier. Natalia, Du hast doch erzählt, man käme auch zu Fuß zu unserer kleinen Bucht nebenan?!“ Natalia erzählte ihr, dass man über einen schmalen Pfad, der oberhalb der Küste entlang gehe, zu dieser kleinen Bucht kommen könne, es dauere wohl etwa eine dreiviertel Stunde. Und festes Schuhwerk sei erforderlich. „Mehr nicht?!“ fragte Nina und grinste vielsagend. „Mehr nicht.“ „Dann mache ich heute eine kleine Wanderung dorthin.“
    
    Die anderen fuhren los, und Nina ging hinauf in ihr Zimmer. Schuhe waren das
    
    einzige, was Kathrin ihr nicht weggenommen hatte. Also zog sie sich ihre
    
    schwarz-braunen Joggingschuhe an, die sogar eine einigermaßen feste Sohle
    
    hatten. Im Bad cremte sie sich von Kopf bis Fuß den nackten Körper mit
    
    Sonnenmilch ein, denn wenn sie so lange vermutlich in der prallen Sonne
    
    umherlief, wollte sie ihre Haut entsprechend geschützt wissen. Schließlich
    
    nahm sie einen von Kathrins großen Strohhüten von der Garderobe und setzte ihn auf. Zuletzt nahm sie eine Zweiliterflasche Wasser aus dem ...
    ... Kühlschrank und war
    
    fertig für ihre Wanderung. Nina schloss das Haus ab und versteckte den Schlüssel unter einem Agaventopf, wie mit den anderen für solche Fälle verabredet. Dann machte sie sich auf den Weg – vollkommen nackt bis auf die Schuhe und den Hut.
    
    Am Ende der Bucht war tatsächlich eine Art Weg über die Felsen zu erkennen.
    
    Es war nicht schwierig, hier von Stein zu Stein zu springen. Nach etwa hundert
    
    Metern führte dann ein schmaler Pfad den kahlen Hang
    
    hinauf. Hier stand überraschenderweise eine Hütte mit einem kleinen, kargen Garten. Es war niemand zu sehen, aber die Tür stand offen. Nina ging entschlossen vorbei. Als sie die Tür passierte, hörte sie von drinnen ein lautes Schnarchen. Plötzlich schoss ein kleiner Hund herbei und kläffte sie an. Nina blieb stehen. Von drinnen aus der Hütte hörte sie ein Ächzen und Stöhnen, dann ein Fluchen. Der Hund kläffte noch immer wie wild und sprang um Nina herum. Ein alter Mann in blauen Arbeitshosen und einer offenen Joppe über dem dicken Bauch erschien in der Tür, rieb sich die Augen und rief drohend den Hund zur Ruhe. Der Hund sah sich um, winselte, blieb unschlüssig auf dem Weg stehen und knurrte nun nur noch. Da erst bemerkte der Mann Nina. Noch einmal rieb er sich die Augen, diesmal aber ungläubig, weil er glaubte zu träumen, aber da stand tatsächlich ein nacktes Mädchen, nur mit einem Strohhut bekleidet, auf dem Weg! Sie aber ließ sich nichts anmerken, sie grüßte den Herrn freundlich, drehte sich dann weg ...
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