1. Nina Teil 14


    Datum: 28.07.2020, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... und lief weiter. Er aber sah ihr lange nach.
    
    Weiter oben kam dichteres Gestrüpp, Macchia, Thymian, Minze,
    
    mitunter kratzte es etwas an Ninas Knöchel, aber im großen und ganzen war
    
    der Aufstieg leicht, und unversehends war sie schon ein sehr weites Stück
    
    gekommen, so dass sie die eigene Bucht schon nicht mehr sehen konnte. Sie fand es herrlich, hier in der Einsamkeit ganz befreit von sämtlicher Kleidung zu wandern. Früher mit ihren Eltern war sie oft im Urlaub in den Bergen gewandert – aber natürlich niemals nackt. Nun führte der Weg steil nach oben, und Nina konnte bereits die Leitplanken der kurvigen Küstenstraße über sich erspähen. Der Weg führt doch nicht etwa die Straße entlang?, dachte sie. Aber kurz bevor sie die Ebene der Straße erreicht hatte, so dass sie gerade mit den Augen den Asphalt überblicken konnte, entdeckte sie, dass hier lediglich ihr Pfad einen Zugang zur Straße hatte und dann weiter unterhalb dem natürlichen Verlauf der Küste folgte, während die Straße weiter oben ins Landesinnere zurückführte. Etwas hinter der Kurve parkte ein kleiner Leihwagen, aber es war niemand zu sehen. Sie ging weiter, etwa fünf Minuten lang, bis sie an eine Abzweigung kam. Nun erkannte sie unten am Meer die kleine einsame Bucht mit dem schönen Sandstrand. Das ist so herrlich da unten, ein kleines Paradies, freute sie sich. Von dieser Stelle aus führte der abzweigende Trampelpfad direkt hinunter.
    
    Sie lief los, den steilen Pfad hinab, da sah sie mit einem Mal ein ...
    ... gutes Stück vor sich zwei Menschen laufen, ebenfalls hinunter zum Wasser. Es war anscheinend ein junges Pärchen, er in Shorts mit freiem Oberkörper, sie, soweit Nina das aus der Entfernung sehen konnte, im Bikini. Zu denen gehört wohl der kleine Leihwagen, dachte Nina, schade, so einsam ist der Strand wohl nicht. Sie blieb im Schatten einer Pinie stehen, der einzigen weit und breit, und machte erst einmal ein kleine Rast. Sie setzte sich auf die Wurzeln des Baumes und trank einen großen Schluck Wasser, goss sich auch etwas davon über den Nacken. Es mochten nun in der Mittagshitze etwa fünfunddreißig Grad sein – im Schatten. Unten, etwa hundert Meter von ihr entfernt, hatte das Pärchen den Strand erreicht. Sie breiteten gleich vorn ein Laken aus, noch eines, die Klamotten flogen davon, und beide rannten, selbst von hier oben genau zu sehen, splitternackt ins Wasser. Ja, wenn das so ist, dachte Nina lächelnd, dann kann ich mich ja unbesorgt da hinzugesellen.
    
    Sie erhob sich und wanderte den Weg hinab. Ab und zu schaute sie zu den beiden, die sich im Wasser umarmten und küssten, planschten und sich jagten. Gerade als sie fast unten angekommen war, kehrten die zwei aus dem Wasser zurück, legten sich hin, sie unten, er sich auf sie drauf. Ja, was ist das denn?!, dachte Nina schmunzelnd und blieb, etwa zwanzig Meter von den beiden entfernt, hinter einem Strauch verborgen stehen. Kein Zweifel, die beiden bumsten miteinander! Hier in aller Öffentlichkeit!, dachte Nina grinsend. Beide ...
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