1. Vom Leid des Erwachsenwerdens


    Datum: 02.08.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bySashinka

    ... ihre Taille. Beige Strümpfe und weiße, hochhackige Sandaletten zierten ihre Beine. Ihre braunen Haare hatte sie hochgesteckt, eine einfache Perlenkette um den Hals und Handgelenk.
    
    "Alles schon fertig!" sagte sie überrascht. "Ich hatte mich extra beeilt um euch zu helfen. Und nun seid ihr doch schneller gewesen."
    
    "Das macht doch nichts, Karola!" sagte Vera.
    
    "Bitte nehmt doch Platz!" lud Karola uns ein.
    
    Es war wirklich Klasse, das Essen. Die Frauen taten alles um mich glücklich zu sehen. Dann kam Karola, 'rein zufällig', auf das Thema, was für heute Nachmittag anstand:
    
    "In dem Zusammenhang fällt mir Hélène ein." sagte sie, als wir über den gemeinsamen Einkauf, der für den nächsten Tag geplant war, sprachen. "Was machen wir? Und WIE machen wir WAS?"
    
    "Was machen wir wenn Henry noch da ist?" warf Vera ein.
    
    "Ich habe keine Ahnung!" meinte ich dazu.
    
    "Ich hab' DIE Idee!" freute sich Vera "Warum gehen wir nicht alle zusammen Morgen einkaufen und veranstalten dann ein kleine Modenschau bei dir hier, Karola? Genau wie es bei Hélène war. Das wird ihr bestimmt auffallen und weiß dann genau was los ist! Dann sehen wir genau wie sie reagiert. Und außerdem ist Henry ja Morgen weg, wie du gesagt hast."
    
    Das war generalstabsmäßig und psychologisch sehr gut vorbereitet. Die Beiden hatten das nicht zum erstenmal durchgezogen, hatte ich den bestimmten Eindruck.
    
    "Das ist eine wirklich tolle Idee!" jubilierte Karola. "Was hältst du denn davon, Alexander?"
    
    "Sie kommt ...
    ... bestimmt mit zum Einkauf, aber hierher? Das kann ich euch nicht versprechen. Vielleicht solltet ihr vorher ein wenig trinken gehen...."
    
    "Was würde ich machen, wenn ich euch nicht hätte?" übertrieb Karola maßlos.
    
    "Dann fahre ich nach dem Essen nach Hause und spanne etwas aus, für Morgen. Ich kann Alexander ja mitnehmen. Wir haben ja den selben Weg. Dann brauchst du nachher nicht noch zu fahren."
    
    "Das ist wieder eine gute Idee, Vera! Du bist heute nicht zu übertreffen. Vielleicht ist die gestrige Nacht der Auslöser für diesen Ideenreichtum?" zwinkerte Karola "Alexander, hast du hast doch nichts dagegen?"
    
    "Nein, im Gegenteil! Ich fahre gerne mit Vera."
    
    "Genauso gerne wie mit mir?" frotzelte Karola.
    
    "Nein, natürlich nicht. Mit dir fahre ich doch am liebsten!" übertrieb ich lächelnd.
    
    Nach dem Essen verabschiedete ich mich von Karola mit einem Kuß, als sie "Halt!" rief. "Wer ruft denn Hélène an, um mit ihr für Morgen den Termin zu vereinbaren?"
    
    "das mache ich." sagte Vera. "Ich kenn' sie am besten und werde sie fragen, ob sie Alexander mitbringen könnte."
    
    "Alle guten Ideen sind drei, Vera, mein Schatz! Es muß etwas mit heute Nacht zu tun haben...." lachte sie.
    
    "Ciao, Karola." Vera küßte sie auch auf den Mund und wir stiegen in den Aufzug. Als wir nach unten fuhren sagte Vera auf einmal:
    
    "Ich hab' mich jetzt beruhigt, Alexander."
    
    "Ich mich auch!" ließ ich sie wissen.
    
    Sie hatte sich wirklich beruhigt, denn sie schnatterte unaufhörlich über die ...
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