1. Vom Leid des Erwachsenwerdens


    Datum: 02.08.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bySashinka

    ... Möglichkeiten, die sich aus dem morgigen Zusammentreffen ergeben würden und wie sexy sie Hélène finden würde. Das wäre wohl eine der attraktivsten Frauen der Gesellschaft, lobte sie. Ich konnte nicht anders, als ihr beipflichten, obwohl Vera und Karola, mit Sicherheit, auch nicht von Pappe waren. Die ganze Erzählerei bescherte mir wieder 'Probleme' mit meinem einäugigen Hauptmann, der sich gerade beflissentlich zum Dienst meldete. "Schau' mal!" sagte ich zu Vera, die mir sofort auf die Hose sah. "Das ist ja nicht zu glauben!" sagte sie und griff mir in den Schritt
    
    "Und wie groß er ist! Wie von einem Erwachsenen."
    
    "Wie viele hast du denn schon gesehen?"
    
    "Das fragt man nicht!" empörte sie sich gleich.
    
    "Sag' mal!" "Alexander!"
    
    "Mir kannst du es doch sagen. Ich erzähl's auch Keinem!"
    
    "Nunja, nicht sooo viele. Vielleicht fünf oder sechs...."
    
    "Ist das alles?" Es kam mir so wenig vor.
    
    "Ja! Das ist alles."
    
    Meine Mutter zeigte sich erstaunt darüber, daß ich schon auftauchte. "Na, erzähl' mal. Wie war's denn. Hast du dich mit Brillo gut vertragen?" Ich log, daß sich die Balken bogen und verschwand, so schnell es ging, in mein Zimmer. Morgen früh, gleich um Neun, würde ich Hélène anrufen. Das war sicher. Ich freute mich sehr darauf.
    
    "Hier bei Hoffnung, Martha am Apparat, guten Morgen."
    
    "Guten Morgen Martha. Hier ist Alexander. Ich möchte gerne mit Frau Hoffnung sprechen."
    
    "Die gnädige Frau ist im Moment leider unabkömmlich, kann sie ...
    ... zurückrufen?"
    
    "Ja, richten sie es ihr bitte aus."
    
    "Das werde ich."
    
    "Danke, Martha. Auf Wiederhören."
    
    "Gern' geschehen. Auf Wiederhören."
    
    Es verging eine halbe Stunde, bis das Telefon endlich klingelte.
    
    "Hallo?"
    
    "Alexander, bist du es?"
    
    "Ja, Hélène!" Mein Herz hüpfte.
    
    "Wie geht es dir?"
    
    "Mir geht es gut, und dir?"
    
    "Es geht mir auch gut."
    
    "Das freut mich, Hélène."
    
    "Karola hat mich angerufen und gesagt, daß du über's Wochenende bei ihr warst...."
    
    "Ja, meine Schnauze! Spinnt die denn komplett? Jetzt bin ich bei Hélène unten durch! Scheiße, Scheiße, Scheiße!!!" dachte ich und suchte schon nach Ausreden.
    
    "....ihr Neffe Brillo war ja auch da."
    
    "Ja, er ist OK."
    
    "Ich mag ihn nicht!" sagte sie.
    
    "Soll ich dir 'was verraten? Ich auch nicht!"
    
    Hélène lachte glockenhell. Wie ich das vermißt hatte.... Mein Herz legte sofort 'nen Schlag zu.
    
    "Nun, abgesehen davon fragte sie mich ob ich mit ihr und Vera einkaufen ginge und ob ich dich fragen könnte, ob du Lust hättest mitzukommen."
    
    "Planänderung der Beiden! Karola hat angerufen und nicht Vera, wie verabredet. Warum? Und das schon so früh am Morgen. Die haben es ja wirklich sehr eilig."
    
    "Ja, natürlich hätte ich Lust."
    
    "Um ehrlich zu sein, große Lust habe ich nicht!"
    
    "Hélène, es wird bestimmt lustig!"
    
    "Ja, vielleicht hast du Recht. Einige Dinge könnte ich noch gebrauchen."
    
    "Was ist denn mit dir. Du hörst dich so traurig an."
    
    "Ach, es ist nichts."
    
    "Hélène, wir sind doch Brüder! ...
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