1. Vom Leid des Erwachsenwerdens


    Datum: 02.08.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bySashinka

    ... und ein weißer breitkrempiger Hut, mit einem hellgelben Band, daß hinten herunterhing und eine kleine, weiße Chanel-Handtasche mit goldenen Verzierungen, an einer langen, goldenen Kette, waren ihre Accessoires. Sie sah so frisch aus. So elegant. So liebenswürdig. Ich konnte wetten, sie hatte schwarze Unterwäsche an!
    
    Ich saß zuerst. Ich wollte die Unterwäsche sehen, wenn sie sich setzte. Sie bemerkte es und tat mir den Gefallen und schob den Rock schon hoch, bevor sie Platz nahm. Dann schlug sie die Beine sehr provokativ übereinander. Ich hatte Recht! Denn für einen ganz kurzen Augenblick, sah ich ihre schwarzen Strapse.
    
    "Gefall' ich dir heute, obwohl du es mir nicht ausgesucht hast?"
    
    "Du gefällst mir immer!" flüsterten wir.
    
    "Das ist sehr schön zu hören."
    
    "Hast du noch mal mit Karola gesprochen?"
    
    "Ja. Wir müssen in zehn Minuten los."
    
    "Das war mir klar!" kam es mir sofort.
    
    "Wo treffen wir uns?"
    
    "Im Café Witzbold. Du weißt wo das ist?"
    
    "Ja."
    
    "Dann laßt uns gehen, ja?"
    
    "OK!"
    
    Verdeck offen, Kopftuch binden und los! Als wir im Café eintrafen, waren Karola und Vera schon da. Wir trabten, nach einem Kaffee, hinaus in die Schlacht. Boutique um Boutique klapperten wir ab. Ein Spießrutenlaufen, in Gegenwart von Karola, wie man sich vorstellen kann. Widererwarten verstanden sich 'meine drei Grazien' sehr gut. Ich war erleichtert. Die Kerle und die anderen Damen glotzten sich wieder die Augen aus, Abteilung: Junger Mann, was tun, nun? Und mein ...
    ... Schwänzchen hatte Hochkonjunktur mit all dem Bein, Strumpf und Straps, den mir die Drei, bei jeder möglichen und insbesondere unmöglichen Gelegenheit, zuflashten. Wir aßen im 'Hüpfmüller's' zu Mittag und blieben knapp zwei Stunden dort, um die Flasche Cognac auch wirklich leer zu machen. Es war 16:30 Uhr als wir bei Müller's raushüpften, um direkt wieder neue Geschäfte in Angriff zu nehmen. Wir ließen die Tragetaschen dort, um sie später abzuholen. Alles war bequem zufuß zu erreichen. Auch das Miedergeschäft, das nun alle Drei förmlich stürmten. Ich zog mich wieder auf meine Warteposition, in der Nähe des Trümmerhaufen's zurück, der auch prompt angewalzt kam.
    
    Ich setzte mich an den einzigen freien Tisch mit vier ebenso unbesetzten Stühlen. Ich schaute mich um und sah wahre Armeen von Trümmerhaufen sämtlicher Kaliber, schweißig und bepackt mit Tragetaschen, geradezu Unmengen von Konditoreierzeugnissen in sich hineinschaufeln.
    
    "Was darf's denn Heute sein?" schwitzte sie mich an.
    
    "Es darf Heute ein großer Orangensaft sein."
    
    "Ein großer Orangensaft, also." "Na, alleine?"
    
    Ich antwortete nicht und sah dem Spiel des Verkehrs zu. Aber, wie gesagt, Trümmerhaufen sind hartnäckig.
    
    "Bist du heute alleine oder kommt noch Jemand?"
    
    "Was geht sie das an?" fauchte ich.
    
    "Ich habe ja nur gefragt damit ich den Tisch freihalte, wenn noch Jemand für dich kommt."
    
    "Plump und dumm!" war mein gedankliches Urteil.
    
    "Es kommen noch drei Damen, wenn sie's unbedingt wissen ...
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