1. Vom Leid des Erwachsenwerdens


    Datum: 02.08.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bySashinka

    ... wollen!"
    
    "Pfüh! Gleich Drei Heute! Mehr waren wohl gerad' nicht da, mh? Wer glaubt's?" sprach sie und stank vondannen.
    
    Ich trank meinen O-Saft und bestellte einen zweiten.
    
    "Kommt wohl doch Keiner, he?" trümmerte der Haufen triumphierend.
    
    Der O-Saft kam und mit ihm der Trümmerhaufen.
    
    "Wie war das noch? DREI sollten kommen, oder?" lachte sie und brachte wieder angenehme Distanz zwischen uns.
    
    "Warte ab, du Stinkmorchel! Warte ab!" sagte ich leise.
    
    Da endlich kamen sie. Die sonne ging auf. Haufenweise Tüten und Pakete. "Was da wohl drin sein mag?" fragte mein Hauptmann.
    
    Sie setzten sich schnatternd zu mir und ich hörte aus dem Wortsalat nur Worte wie 'süß', 'schwarze/weiße/rote/rosa Spitze/Seide/Nylon', 'herrliche Strümpfe' und ähnliches heraus. Mit behandschuhten oder Rotlackierten zeigte man mir anschaulich, wie ich mir die wortreich beschriebenen Dinge, vorzustellen hätte. Da alle zusammen sprach und alle zusammen zeigten, hatte ich keinen blassen Schimmer, was nun wirklich in den Tüten war.
    
    Während den ziemlich plastischen Darstellungen, hatte sich unser Privattrümmerhaufen angeschlichen.
    
    "Die Damen gehören zusammen?"
    
    "Wieso fragen sie, bekommen wir dann Reisegruppenrabat?" schnitt Hélène und wir lachten.
    
    "Was wünschen die Damen denn?"
    
    "Cognac!" riefen alle Drei, wie aus einem Mund.
    
    "Doppelte!" gab Karola hinterher.
    
    Das Fläschchen Cognac im 'Hüpfmüller's', die Hitze und die Bewegung verfehlte die Wirkung nicht. Meine Drei waren ...
    ... ziemlich hinüber, oder auf dem besten Wege dorthin.
    
    Die Doppelten kamen, sie stürzten sie, 'runter und beratschlagten, was sie nun tun würden. Hier noch einen Trinken, irgendwo anders hingehen und wenn ja, wohin? Da hatte Karola die blendende Idee, welch' Überraschung, doch zu ihr zu gehen und dort auf der Dachterrasse, weiterzumachen. Das war DER Treffer!
    
    Und alle stimmten zu. Alle Drei kramten nach ihren Geldbörsen und sagten sich gegenseitig, daß SIE bezahlen würden. Da kam mein Auftritt! "Ich zahle!" Die Frauen waren so baff, daß keine auch nur einen Ton heraus brachte. Ich winkte dem Trümmerhaufen, der sofort angeschleimt kam. Sie wußte jetzt wohl, daß man sich auf mein Wort verlassen konnte. Was die gedacht haben muß....
    
    "Die Rechnung, bitte!"
    
    "Zahlt der junge Herr alles zusammen?"
    
    "Er zahlt alles zusammen, der junge Herr!" sprach ich in der dritten Person, etwas hochnäselnd, just wie sie es getan hatte.
    
    Sie rechnete zusammen, riß den Zettel vom Block und reichte ihn mir. Ich flog in die Tasche und produzierte den Hunderter. Der Trümmerhaufen schnappte nach Luft, denn ich hatte gerade ihren Wochenlohn aus dem Futteral gefedert.
    
    "Da muß ich hinein, um zu wechseln." meinte sie hektisch und rollte schnell vondannen. Eine so schnelle Bewegung hätte ich ihr gar nicht zugetraut. Meine Frauen lachten. Ich war stolz.
    
    "Und rufen sie uns auch gleich ein Taxi!" sagte ich ihr hinterher. Sie drehte sich um und schaute mich verdattert an.
    
    "Wie der Herr ...
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