1. Vom Leid des Erwachsenwerdens


    Datum: 02.08.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bySashinka

    ... meine Überlegung mit hinein, damit jetzt nicht noch endloses Umgeziehe anfing.
    
    Als alle angezogen waren sagte Karola:
    
    "Jetzt sind wir so schön aufgedonnert und sollen Zuhause bleiben? Warum gehen wir nicht aus? Irgendwo essen, oder sonst irgend etwas anstellen? Es ist ja noch nicht zu spät, oder?"
    
    Die Frauen stimmten alle freudig zu. Mir war es gleich. Noch ein wenig ausgehen, war bestimmt nicht schlecht, denn die Nacht war ja noch lang. Also zog ich mich auch wieder an, als Vera ein Taxi rief.
    
    Als wir im Wohnzimmer warteten sah ich mir eine nach der anderen nochmals genau an. Sie sahen alle drei bezaubernd aus. Jede auf ihre, ganz eigene Art.
    
    Da war Karola, die selbständige Dame, die alles über die Liebe wußte. Besonders über die körperliche.
    
    Vera, eine Vollblutfrau, eine Vagabundin zwischen den Welten der Sexualität. Neugierig und vergnügungssüchtig.
    
    Und da war Hélène. Die jüngste im Bunde der Drei. Eine Frau auf der Suche nach Liebe. Sie sog sie auf wie ein trockener Schwamm, sog sie auf, bei wem und wo immer sie Liebe fand. Liebe in allen ihren bunten Formen und Spielarten.
    
    Wir gingen wieder in das selbe Restaurant, indem ich schon mit Vera und Karola vorher war. Schon als Karola dem Taxifahrer den Namen sagte, wurde mir schlecht. Siedendheiß fiel mir das 'kleine Malheur' unter dem Tisch ein. Das war eben Karola. Sie suchte stets die Konfrontation. Leicht gerötet, mit gesenktem Kopf, folgte ich den Frauen durch die Eingangshalle. Der Oberpingu ...
    ... sah mich nun mit DREI Hammerkatzen. Er wußte nicht was er davon halten sollte und ich wußte nicht, ob er DAVON wußte. Wir beide waren offensichtlich ziemlich verunsichert.
    
    Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, waren wir toller Stimmung, die ganze Zeit. Drei Stunden später waren wir wieder Zuhause. Es gab keine Zwischenfälle. Leider saßen wir an einem anderen Tisch. Ich hätte gerne gesehen, ob und wie sie die Trümmer des abgestürzten (T)Raumschiffes 'Galakti-Spritz' weggeräumt hatten. Nun zeigten die Damen echte Steherqualitäten. Obwohl wieder Alk reichlichst vernichtet wurde, klappte keine von ihnen wirklich weg. Sie waren angeschlagen, weigerten sich aber zu fallen. Dafür bekam die Lederjacke, auf der Rückfahrt, die Strapsshow seiner Existenz, zu sehen. Vera saß neben ihm. Sie hatte den Rock, vor dem Einsteigen ohne jede Höhenangst, bis zum Anschlag geschoben, um sich dann mit einem großen Schritt auf den Sitz fallen zu lassen. "Huch!" rief sie dabei lachend aus, als sich das schwere, schwarze Auto, bei ihrem Aufprall, in die Federn legte. Sie schaute an sich herunter und bemerkte den Flurschaden, machte aber nur halbherzige Anstalten, ihn zu beheben. Ihre Straps -und Strumpfenden waren voll im Fadenkreuz der Lederjacke. Er konnte gar nicht anders, als unverhohlen drauf zu starren. Vera sah ihn an und er nahm keine Notiz davon. Er glotzte und glotzte. Um ihn nun gänzlich zu plätten, schlug sie langsam ihre Beine über einander. Der Rock verabschiedete sich Richtung ...
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