Vom Leid des Erwachsenwerdens
Datum: 02.08.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: bySashinka
... und die Rote sagte mit einer künstlichen, fast schon frivolen Stimme: "Warum eigentlich nicht?" und schaute zuerst kurz mich und dann Hélène sehr lange an. In diesem Moment ließ sie auch das Kleid fallen und stieg hinaus, nur um mich sofort wieder ins Auge zu nehmen. Ich tat ihr den Gefallen nicht, auf ihre Brüste oder sonstwo hinzustarren, sondern schaute ihr nur stur in die Augen. Es würden sich heute bestimmt noch unzählige Gelegenheiten zum näheren Betrachten ergeben. Und die erste kam sofort, denn sie drehte sich um und ging auf ihren langen Beinen zum Schminktisch und trank einen großen Schluck Wodka. Das tat sie um Hélène und mir die Gelegenheit zu geben sie eingehendst genau zu betrachten. Das taten wir auch, denn ich sah wie Hélène sie anstarrte, ebenso wie ich. Sie war zauberhaft sexy in ihrer weißen Seidenkorsage, die hinten mit jeder Menge winzig kleiner Häkchen zusammengezurrt war und ihre x-förmige Figur vollendet zur Geltung brachte. Mein Stäbchen stand wie ein Soldat bei einer Parade.
"Kommt, ihr beiden! Ihr müßt euch auch ausziehen. Ich will hier nicht alleine halbnackt durch die Gegend laufen!" sagte sie über ihre Schulter schauend und wollte wieder ins Ankleidezimmer.
"Hiergeblieben! Hilf mir bitte auch mit dem Reißverschluß." sagte Hélène und ging ihr rückwärts entgegen. Auch sie ließ das Kleid fallen und stieg aus ihm heraus. Die Luft war elektrisch, das Trancestadium war wieder erreicht.
"Nun, was ist mit Alexander?" fragte die Rote.
"Soll ...
... ich dir helfen?" bot Hélène mir an.
"Oder vielleicht ich?" sagte die Rote.
"Nein, danke." sagte ich als ich mir auf dem Bett sitzend die Hose abstreifte.
"Die Schuhe!" sagte die Rote
"Die Socken und das Hemd auch!" befahl sodann Hélène, scherzend.
Ich zog alles aus, bis auf die Unterhose.
"Das sieht schon besser aus!" sagte die Rote, und:
"Komm' doch bitte 'mal ins Ankleidezimmer, Hélène!"
Dort tuschelten die beiden Frauen miteinander. Ich konnte leider nicht hören was sie sagten. Schade.
Beide paradierten in der folgenden Stunde, in ungefähr zehn verschiedenen Outfits, wechselweise vor mir auf und ab und erfragten mein 'fachmännisches' Urteil. Es war alles sehr lustig, da die Frauen Mannequins persiflierten und ich einen typischen, dickbäuchigen Juroren mimte. Beide wollten das Jurymitglied umgarnen, um als die Schönste im schönsten Kleid gewählt zu werden. Wir haben viel gelacht. Danach erschienen zuerst die Rote in ihrem roten und dann Hélène in ihrem grauen Kleid. Die Modenschau war vorbei. Auch ich zog mich, von den Blicken der beiden Frauen begleitet, hastig an.
Wir gingen runter in den Salon und sprachen miteinander, bis Hélène mich zur Türe brachte, denn es war Zeit zu gehen.
"Ich erzähl' dir morgen alles. Sehr interessant was sie alles gesagt hat und das was sie wahrscheinlich noch sagen wird. Die ist schon ein bißchen 'hinüber', meinst du nicht auch?"
"Ein bißchen?"
Sie küßte mich zum Abschied leicht auf den Mund und wischte ...