1. Coitus Punk - Kapitel 02


    Datum: 29.05.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byHarus

    ... einem der anderen fünf Mitspieler, einen Job anbot. Es wurde nur über sie geschrieben, zwar war manches in Sprachen verfasst, die sie nicht verstand, aber überall konnte sie einen Namen herauslesen. Minoa. Minoa. Minoa.
    
    Das Handy vibrierte, eine neue Nachricht, «Du machst es dir gerade selbst, stimmst?» Michelle sah an ihrem Handy vorbei, die andere Hand ruhte auf ihrem Venushügel. Sie hasste diese Frau. «Muss los, komme sonst zu spät zur Arbeit,» schrieb sie zur Antwort. Ein Vibrieren. «Du solltest heute nochmal an unserem Stand vorbeikommen.» Michelle wollte gerade nachfragen, wieso sie das tun sollte, aber Syri kam ihr zuvor. «Der Anzug, den du gestern getragen hast. Diese Dinger sind ziemlich teuer und man könnte sagen, dass du ihn ohne unsere Erlaubnis mitgenommen hast. Nur ein Denkanstoss, ihn zurückzugeben könnte vermeintliche Konsequenzen verhindern, und wir wissen alle, dass du kein Freund von Konsequenzen bist.» Zuletzt kam noch ein Kuss-Smiley. Sie stellte sich vor, wie sie das Handy in ihrer Hand zu Staub zerdrückte und den Kopf von dieser Syri gleich mit.
    
    Sie grummelte immer noch wütend vor sich hin, als sie eine Stunde später an der Mango war und den Weg zum Stand einschlug, um dieser kleinen Erpresserin den Anzug dahin zu stecken, wo die Sonne nicht hinscheint. Die Messe war offiziell zu Ende und die Mitarbeiter waren dabei, ihre Stände abzubauen und das Material zu verpacken. «Frau Nocker, es freut mich sie zu sehen. Sie waren gestern so plötzlich weg, ...
    ... ich hatte gar keine Möglichkeit mehr mit ihnen zu sprechen.» Es war die Sekretärin, die sie strahlend begrüsste. «Ich nehme an, sie haben unsere E-Mail erhalten. Es war ein sehr spontanes Angebot, aber wir sind uns sicher, dass sie eine Bereicherung für unsere Firma sein werden. Hier drin finden sie alle notwendigen Informationen. Bitte übergeben Sie uns schnellstmöglich eine Kopie mit ihrer Unterschrift, Zeit ist eine rare Sache in unserer Branche und die Community kann es kaum erwarten, mehr von Ihnen zu sehen.» Die Sekretärin hatte einen Umschlag gezückt, Michelle nahm an, dass sich ein Vertrag darin befand.
    
    «Tut mir leid, aber ich kann nicht unterschreiben....Ich meine, ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich die Stelle haben will. Ich habe bereits eine Anstellung, desshalb...,» sagte Michelle, blickte zur Seite. Dort stand Syri im Hintergrund, sie half den Stand abzubauen. Aber es war zu erkennen, dass sie dem Gespräch lauschte, und Michelle nach ihrer Antwort finster anfunkelte. Die Sekretärin war überrascht, als ob sie nicht glauben konnte, dass jemand dieses Angebot überdenken muss. «Natürlich, Sie haben recht. Wir sind noch den ganzen Tag hier, also nehmen Sie sich Zeit für Ihre Entscheidung. Jedoch, wenn wir heute um sechs von hier abfahren, ohne von Ihnen gehört zu haben, dann erlischt auch das Angebot.» Michelle fühlte sich, als würde ihr der Beelzebub ein Angebot unterbreiten, mit dessen Unterschrift sie ihre Seele verkaufen würde. Sie nahm den Umschlag ...
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