1. Coitus Punk - Kapitel 02


    Datum: 29.05.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byHarus

    ... entgegen und nickte als Zeichen, dass sie verstanden hatte. Dann kam ihr etwas in den Sinn.
    
    «Fast hätte ich es vergessen,» sagte sie und hielt den gefalteten Anzug der Sekretärin hin. «Den wollte ich Ihnen noch geben.» Sie hoffte, sich nicht weiter erklären zu müssen. Die Sekretärin aber sah sie nur verständnislos an. «Mir war gar nicht bewusst, dass einer fehlte. Das sind alte Prototypen die wir nur für die Messe provisorisch genutzt haben: Die landen alle im Müll.» Die Sekretärin sah sie mitleidig an, wie eine Mutter ihr kleines Kind, das irgend einen Unrat in der Hand hielt und meinte, einen Schatz gefunden zu haben. Michelle nickte nur erneut und verliess den Stand. Diese Syri, das kleine Miststück. Wenn man vom Teufel spricht, da tauchte diese auch schon aus dem nichts vor ihr auf, als ob sie wie eine Fledermaus an der Decke gehangen hätte.
    
    Michelle funkelte sie an. «Ein teurer Anzug, ja?» Blöderweise oder vielleicht auch zum Glück waren ihre Hände voll, mit dem Umschlag und dem Anzug. So konnte sie nicht handgreiflich werden. Syri ging aber gar nicht erst darauf ein. «Ich hoffe du überlegst es dir wirklich gut. Du müsstest ein Idiot enormen Ausmasses sein, um diese Anstellung abzulehnen,» sagte sie. Michelle wich nicht vor ihrer finsteren Aura zurück und sagte, «Willst du mich wieder erpressen, wenn ich mich dagegen entscheide? Übrigens, wenn ich die Tochter des Minotaurus bin, dann musst du dessen Schwester sein, ihr habt beide einen unglaublichen Sturschädel, ...
    ... in den man keine Vernunft hämmern kann.» Syri schnalzte mit der Zunge, trat gemächlichen Schrittes an Michelle heran und griff kräftig von unten zwischen Michelles Schenkel.
    
    Michelle zog scharf die Luft ein und erstarrte. Sie hatte geglaubt, von dieser Frau nicht mehr überrascht werden zu können. Wie falsch sie doch lag. «Nimm sofort deine Hand da weg,» zischte sie ihr zu, sie traute sich nicht laut zu sprechen, da einer der Mitarbeiter in der Umgebung auf sie aufmerksam werden könnte. Ihre dicke Latzhose schwächte die Berührung zwar ab, aber sie konnte dennoch fühlen, wie Syri zupackte und mit der Hand auf und ab rieb. Sie piepste leise, presste die Lippen zusammen und starrte Syri an. Diese studierte ihren Gesichtsausdruck und sagte, «Du bist schon wieder feucht, stimmts? Ich weiss, dass dir momentan nur die Schwänze von Minotauren und vielbrüstige Harypen durch den Kopf schwirren. Sieh mich als dein gutes Gewissen, das dir hilft, deinen Starrsinn zu überwinden und die Entscheidung zu treffen, von der du im Innern bereits weisst, dass sie die richtige ist.Was den Vertrag angeht, wenn du den bis heute Abend nicht unterschrieben hast, dann komme ich und hole dich. Klar soweit? Ich schlage dich nieder, steck dich in einen Sack und schleppe dich über das ganze Messeareal, wenn es sein muss.»
    
    Michelle war zu lachen zumute, aber sie würde es der Frau zutrauen, so etwas wirklich zu machen. Da löste sich die Hand von ihrer Scham. Syri trat zur Seite und gab ihr den Weg frei. ...
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