1. Was alles passieren kann, wenn jemand ganz unbedarft nach München zieht!


    Datum: 29.05.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Weltensegler

    ... unterschreibe den Vertag und frage vorsichtshalber noch einmal nach, welchen Bus ich nehmen muss.
    
    Es ist inzwischen später Nachmittag. Langsam bekomme ich Hunger. Kochen kann ich mir ja noch nichts. Wohin gehst du, frage ich mich. Ins Restaurant oder Imbiss oder zum gelben M.
    
    Fragen wollte ich nicht schon wieder. Erst einmal rein in den Bus. Hier klärt mich der Fahrer erst einmal auf, mit welchen Fahrkarten ich viel günstiger fahren kann. Wir kommen am Busbahnhof vorbei, da können Sie sich richtig beraten lassen, was für Sie die beste Möglichkeit ist.
    
    Ich frage den Fahrer: gibt es da auch meine McD oder einen Imbiss?Sogar beides meint er da. Das ist gut, dann werde ich sicher nicht verhungern.
    
    Nicht lange danach hält der Bus an besagtem Busbahnhof. Ich überlege wo ich nun am besten hingehe. Heute gehst du zum McD, die Sachen kennst du, wer weiß was es im Imbiss alles gibt. Um das zu probieren habe ich ja noch genügend Zeit.
    
    Ich bin dann rein, stelle mich an und verstehe kein Wort mehr von dem was gesprochen wird. Erst als die Bedienung merkt, dass ich nichts verstehe fängt sie an, hochdeutsch zu sprechen. Hierbei fallen auch noch viele Wörter, bei denen ich überlegen muss, was sie meint.
    
    Wieder muss ich denken, wie soll ich das nur durchblicken. Da setzt sich ein älterer Herr zu mir an den Tisch. Ja, mei, sagt er: du bist ein Preus, das habe ich an der Stimme erkannt. Da habe ich einen Tipp für dich: Wenn jemand bayrisch mit dir spricht, dann höre gut zu ...
    ... und achte auf das was er macht. Wir alle reden doch auch mit den Händen. Daraus kannst du schon vieles erkennen was er meint. Bis du es richtig verstehst oder sogar einigermaßen sprechen kannst, vergeht noch eine lange Zeit. Es gibt hier eine ganze Menge Leute von jenseits des Weißwurschtäquators, die es nach Jahren noch nicht richtig können. Das jedoch nur, weil sie geglaubt haben, sie können schon alles.
    
    Dies alles hat er nicht in diesem reinen Hochdeutsch gesagt. Viele Bayrische Ausdrücke waren schon dabei. Verstehen konnte ich es jedenfalls.
    
    Wir waren gleichzeitig fertig mit dem Essen, da fragt er mich, ob ich nicht Lust habe, mit ihm eine Mass zu trinken. Er sieht mein ungläubiges Gesicht und lacht: Das ist ein großes Bier. Wenn du das ausgetrunken hast lege den Bierdeckel darauf, sonst bekommst ohne zu fragen noch eins. Das empfehle ich dir, als Neuling nicht.
    
    Leichtsinnig wie ich manchmal bin, sage ich: Bier trinken bin ich gewohnt. Das haut mich so schnell nicht um. Da meint er, dann lass uns gehen. Wir werden testen wie weit du mit deiner Gewohnheit kommst.
    
    Mein neuer Bekannter sagt: Nun sagen wir aber du zueinander, ich bin der Louis. Gerne antworte ich, ich bin der Albert. Das geht nicht, ab sofort bist du, jedenfalls so lange du in Bayern bist, der Berti.
    
    Inzwischen hat er auch schon 2 Maß Bier bestellt. Da bekomme ich doch Bedenken, ob ich den Krug überhaupt heben kann, geschweige denn daraus trinken.
    
    Der Luis greift unter dem Henkel um das Glas ...
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