1. Anita und wir Episode 04.6


    Datum: 12.08.2020, Kategorien: BDSM Autor: byPhiroEpsilon

    ... gehofft."
    
    "Das mit Antonia und Valerie?"
    
    Sie begann zu glucksen. Dann drückte sie mir einen Kuss auf die Stirn. "Die zwei waren doch göttlich. Sowas kann man gar nicht planen."
    
    "Gut, dass Val mir ihre Telefonnummer gegeben hat. Ich brauche noch die beiden Unterschriften für meine Fallstudie. Und ich muss noch getrennte Interviews ..."
    
    Jessica verschloss mir den Mund mit einem Kuss.
    
    Nicht heute. Nicht morgen. Frühestens übermorgen.
    
    * * *
    
    Es war sowieso fast schon morgen, also frühstückten wir zusammen, bevor wir ins Bett gingen und eng aneinander gekuschelt einschliefen. Irgendwann wachten wir auf, liebten uns zärtlich und schliefen wieder ein. Und nochmal und nochmal.
    
    Den Abend verbrachten wir eng aneinandergeschmiegt vor dem Fernseher.
    
    Schlaflos in Seattle
    
    , Popcorn, Cola, schmusen, kuscheln. Noch eine Nacht voller Liebe. Der Wahnsinn!
    
    Am nächsten Tag hatten wir dann, was Jessica "das Gespräch" mit deutlich hörbaren Gänsefüßchen nannte. Wir setzten uns züchtig — aber nicht zu dick — angezogen auf getrennte Sessel und sprachen über unsere Wünsche und Pläne, machten uns eine Checkliste, was wir zusammen klären wollten, bevor wir uns entschieden, ob wir in Zukunft zusammenleben würden.
    
    Ob! Ha!
    
    Und dann rissen wir uns gegenseitig die wenigen Klamotten vom Leib und fielen übereinander her.
    
    Natürlich zog ich gleich am nächsten Tag in ihr Zimmer — das war eh für zwei bezahlt, also gab es gute ökonomische Gründe. Aber das hieß noch ...
    ... nicht, dass wir ... äh ... öh — tatsächlich war ich die erste, die ein paar Tage später den Begriff "heiraten" in den Mund nahm, nachdem wir nur um den heißen Brei geredet hatten. Und dann war es plötzlich überhaupt keine Frage mehr, sondern beschlossene Sache.
    
    Die zwei für mich schlimmsten Punkte auf unserer Checkliste waren natürlich die gemeinsamen Besuche bei den jeweiligen Eltern.
    
    Klar hatte ich inzwischen mit Jessicas Vater und ihrer "spirituell-sexuellen Beraterin" aka Stiefmutter Anita videotelefoniert, und die beiden waren auch echt nett gewesen, aber ihnen dann in Person gegenüberzutreten würde schon etwas ganz Anderes sein.
    
    Doch zuerst stand der schlimmere Part an.
    
    * * *
    
    "Hallo, Mama", sagte ich, machte einen Schritt nach vorne und gab ihr einen Kuss auf die Wange, während sich Jessica, meine "gute Freundin" im Hintergrund hielt.
    
    "Papa." Händedruck, scheißfreundliches Lächeln.
    
    Ich war kurz nach dem bestandenen Abitur am Tag vor meinem achtzehnten Geburtstag von zu Hause ausgezogen, weil ich es nicht mehr ausgehalten hatte. Das Verhältnis zu meinen Eltern war schon seit meiner Pubertät angespannt, aber seitdem mein Vater angefangen hatte, darüber zu reden, dass ich "ganz schnell einen netten jungen Mann" kennenlernen und heiraten sollte, anstatt auf die Uni zu gehen, ging ich ihm soweit wie möglich aus dem Weg.
    
    Hausfrau spielen und Kinder kriegen statt Ausbildung? Was sollte denn das?
    
    Meine Noten waren gut genug, um mir meinen Lebenstraum zu ...
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