1. Deus ex machina Teil 07


    Datum: 28.08.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byUnfein

    ... einzelne Sinneswahrnehmung, zu jeder Zeit, gekoppelt an die zeitgleiche Gefühls- und Gedankenwelt, mit Situations- und Prägnanzanalysen wurde abgelegt!
    
    Selen wurde schwindelig, als sie ausrechnete, wie viel Speicherkapazität alleine ein einziger Tag benötigte. Wie war es möglich, dass in diesem organischen Gebilde über einen so langen Zeitraum so viele Informationen gelagert werden konnten? Diese äußerst regen, intelligenten Lebewesen konnten heutzutage über hundert Jahre alt werden.
    
    Spätestens nach einem Monat würden selbst Selens hoch entwickelte Memorybänke, die in der Lage waren enorme Mengen zu speichern, überlaufen, dessen war sie sich sicher.
    
    Um das Leben eines einzigen Menschen komplett aufzuzeichnen, bedurfte es wahrscheinlich eines Speicherkristalls von der Größe eines kleinen Mondes.
    
    Nun fühlte sie sich noch unterentwickelter, noch unvollkommener.
    
    Andererseits -- was fingen die Menschen mit ihrem Intellekt und dem enormen Speichervolumen all die Jahre an?
    
    Nahezu nichts.
    
    Hauptsächlich drehte sich bei ihnen alles um komplizierte zwischenmenschliche Beziehungen, ein Höchstmaß an Bequemlichkeit und Zufriedenheit oder/und der Anhäufung von Einfluss, Macht oder Geld. Nur wenige besaßen hehre Ideale, hatten sich Kunst, Literatur und Wissenschaft verschrieben und ihr erlangtes Wissen dem Kollektiv der Menschheit als Geschenk dargebracht. Zudem schöpften die Meisten ihr mögliches Potential noch nicht einmal aus und gaben sich mit einem einfachen, ...
    ... beschaulichen Leben zufrieden.
    
    Das ausgeprägte Ego eines Menschen, basierend auf seinen Erlebnissen und den daraus entwickelten Synapsenkonstellationen, machte ihn zwar unzweifelhaft besonders und einzigartig, war aber gleichzeitig seine größte Schwachstelle, die ihn am Erreichen höherer Daseinsformen hinderte. Es behinderte die Evolution, da fast alles nur auf persönlichen Eigennutz ausgelegt war.
    
    Das hatten einige der anderen Rassen in der Galaxis wesentlich besser hinbekommen. Das Volk der Ilaathi beispielsweise war vor einigen Jahrhunderten zu Lichtwesen aufgestiegen, die aus purer Energie bestanden, die Krato vom Planeten Gorn hatten gelernt mit der Natur zu kommunizieren, später sogar mit ihr zu verschmelzen. Die Galeki tauschten sich über Gedanken aus und operierten als ein einziges, riesiges Kollektiv.
    
    Es gab viele weitere Beispiele. Man musste dazu allerdings bemerken, dass diese Rassen ihre Anlagen auf einer anderen Basis besaßen und somit andere Startparameter auf ihrem Weg der Evolution. Die Galeki waren ein Insektenvolk, die Ilaathi Steinkreaturen auf Siliziumbasis, deren Sonne sich eine Supernova verwandelt hatte und die Krato herbivore Pilzwesen. Menschen hingegen entstammten Affen und waren Omnivoren.
    
    Hinzu kam, dass Menschen ständig unzufrieden schienen.
    
    Sie fanden immer und in allem das berühmte „Haar in der Suppe". Niemand war jemals mit dem Erreichten glücklich, selbst wenn sie reich, berühmt, schön oder alles zusammen waren. Stets beklagten sie ...
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