Verloren im Finsterwald
Datum: 12.09.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bybumsfidel
... Museums hier machen", fluchte Grete.
„Warum nicht? Mit euch beiden werden sich meine Einnahmen verdoppeln. Mindestens. Stellt euch mal die Werbung vor: Jetzt auch mit Hänsel und Gretel im Original. Und erst das Merchandising! Ich könnte Puppen stricken oder T-Shirts drucken! So viel Lebkuchen kann ich gar nicht backen, wie ich verkaufen werde. Ich werde beim Stadtbäcker zukaufen müssen!"
In Plänen schwelgend warf sie die Tür von außen zu.
„Die Alte ist völlig durchgeknallt", konstatierte Hans. „Und jetzt?"
Kapitel 4: Schneewittchen und Merlin
„Wie lange willst du uns noch quälen?", wagte es die alte Fischerfrau sich zu beschweren. „Du siehst doch, er macht es nicht mehr lange."
„Dass weiß ich. Aber wir wollen ihm doch seine letzten Stunden so schön wie möglich machen, oder? Schließlich willst du doch den Goldtopf erben, oder?"
Mit erschreckten Augen sah die Fischerfrau die Dschinn an. Woher wusste die von dem Goldtopf? Ein Geheimnis, das nur sie und ihr Mann kannten. Ergeben nickte sie.
„Aber ich muss mal pieseln. Kannst du nicht solange weitermachen?"
Die Dschinn sah sie zweifelnd an, konnte aber keine Falschheit erkennen. Wie lange erzählte sie hier schon? Zwei Stunden? Drei? Es war immer so schwer, sich in der Zeit zurechtzufinden, wenn man einmal angefangen hatte. Es konnte schon sein, dass diesem hässlichen gierigen Frauenzimmer die Blase drückte. Sie musste schon schmunzeln, als sie daran dachte, wie leicht es gewesen war, dem alten Fischer ...
... vorzugaukeln, dass seine Frau wieder aussah wie früher, als sie noch jung und begehrenswert durch die Betten gehüpft war. Wie einfach waren Männer doch zu manipulieren, wenn es um Sex ging!
„Na gut. Aber mach nicht so lange. Es ist schließlich dein Job."
'Blow Job, um genau zu sein.'
Sie übernahm den überraschend kräftigen Fischerriemen, der sich warmer und lebendiger anfühlte, als sie gedacht hatte. Sie wienerte ihn sanft, dann führte sie ihn sogar zu ihrem Mund und begann ihn zart zu blasen. Wie lange war es her, seit sie zum letzten Mal einen Mann gehabt hatte? Drei Jahre? Dreißig? Dreihundert?
Sie zuckte die Schultern. Es war egal, Zeit war relativ. Mit diesen Gedanken übergab sie wieder an seine Frau, die zurückgekommen war und erzählte weiter.
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Am späten Nachmittag kam ein völlig aufgelöster Max nach Hause und wunderte sich, dass Doris nicht da war. 'Die wird wohl Einkaufen sein', vermutete er und machte Kaffee, bevor auch Moritz eintraf und eine Tasse mittrank.
„Was für ein Scheißtag", begann Max seufzend.
„Was war los?", wurde Moritz aufmerksam.
„Ich werde wohl eine Beleidigungsklage kriegen", begann Max rätselhaft.
„Äh?"
„Ich hatte da so einen komischen Anruf heute Morgen, von einer Radegunde Puntz. Bei dem Namen dachte ich direkt, da will mich jemand verarschen und als sie dann auch noch sagte, dass ihr Schamhaar nicht mehr aufhört zu wachsen, hab ich erst mal auf den Kalender geguckt."
„Der erste April ist längst vorbei", fiel ...